Thomas Tuchel
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Tuchel erlangt "Klarheit" - und will "rücksichtsloser" sein

Tuchel erlangt "Klarheit" - und will "rücksichtsloser" sein

Seinen ersten öffentlichen Auftritt nach Bekanntgabe der Trennung vom FC Bayern nutzte Thomas Tuchel, um einiges klarzustellen. Der Noch-Trainer sagte, er sei "sicher nicht das einzige Problem" und stellte klar: Die Entscheidung birgt auch Chancen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Anfangs angespannt, hinten raus wie von einer Last befreit und regelrecht angriffslustig - so präsentierte sich Thomas Tuchel beim Pressetalk des FC Bayern München vor der wichtigen Bundesligapartie gegen RB Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr in der Radioreportage im BR24Sport Livecenter).

Der 50-Jährige machte deutlich, dass er sich nicht als der Alleinschuldige für die sportliche Krise beim Rekordmeister sieht. Mehr als einmal betonte er: "Wenn das so wäre oder wenn es ein eindeutiges Bild und einen eindeutigen Schuldigen gäbe, in dem Fall den Trainer, dann säße heute jemand anderes hier."

Tuchel: "Denke, dass ich nicht das einzige Problem bin"

Die beschlossene Trennung, auf die man sich nach einem "kurzen Gespräch" am Dienstag (20.02.) geeinigt habe, sieht der Schwabe, der vor nicht einmal einem Jahr als Nachfolger von Julian Nagelsmann nach München kam, auch als eine Chance für den FC Bayern und für sich selbst: "Es gibt Klarheit, und Klarheit bringt Freiheit", so Tuchel, der etwas später nachlegte: Man brauche bei Entscheidungen nicht abzuwägen, welche "Langzeitwirkung" diese haben könnte. Er habe nun den "Spielraum, wo du ein bisschen rücksichtsloser sein kannst".

Mit den Ereignissen dieser Woche und der Trennung zum Saisonende scheint sich der 50-Jährige einigermaßen angefreundet zu haben. Auch er und das Trainerteam seien nicht zufrieden mit der spielerischen Entwicklung und den jüngsten Ergebnissen. Allerdings sagte Tuchel auch: "Ich denke nicht, dass ich das einzige Problem bin, aber ich bin natürlich in der Verantwortung."

Kein Zweifel an der Motivation: Will maximalen Erfolg

Es sei so, dass die erhofften Entwicklungsschritte nicht konstant erkennbar seien. "Die Mannschaft konstant aufs nächste Level bringen, ist uns nicht gelungen." Allerdings führte er auch Argumente auf, die für ihn und sein Trainerteam sprächen: "Wir haben auch ein paar Rekorde aufgestellt und hatten in dieser Saison eine extreme Verletztensituation." So hätten die Spieler trotz stets guter Trainingseindrücke nie um ihren Kaderplatz bangen müssen.

An seiner Motivation, die Saison mit "möglich maximalem Erfolg" zu Ende zu bringen, ließ der 50-Jährige keinen Zweifel: "Ich liebe den Job und ich werde den Job selbstverständlich wie zuvor mit der gleichen Energie machen", versicherte er.

Tuchel-Versprechen: "100 Prozent Bayern München"

Über das Saisonende hinaus denke er deshalb nicht: "Ich habe einen sehr hohen professionellen Anspruch an mich selbst. Und für mich hat es noch nie funktioniert, während eines Jobs was anderes zu planen. Ich habe eine Idee davon, aber die muss in der Schublade bleiben, bis das letzte Spiel gespielt ist. Bis dahin bin ich 100 Prozent Bayern München."

Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz
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