Im Januar 2023 ist Rosi Mittermaier – für viele ganz plötzlich – an Krebs gestorben. Ihr Sohn Felix Neureuther hatte sich auf den Tod seiner Mutter hingegen lange vorbereitet: "Wir haben die Mama bis zum Schluss begleitet", erzählte er nun im Gespräch mit der "Zeit". "Sie war es, die uns vorbereitet hat, auf die Zeit danach. Sie hat uns die Angst genommen vor dem Moment des Todes und die Hoffnung gegeben, dass es weitergeht."
In dem Interview sprach Neureuther auch über seinen eigenen Umgang mit dem Tod. "Die Trauerarbeit ist für mich bis heute nicht einfach", offenbarte der 41-Jährige. Als Mensch, der in der Öffentlichkeit steht, sei er selbst beim Bäcker auf den Tod seiner Mutter angesprochen worden. "So bin ich auch in Momenten damit konfrontiert worden, in denen ich eigentlich gar nicht daran gedacht habe." In dieser Zeit habe er vor allem Zuflucht bei seiner Familie gesucht: "Vor allem meine Kinder haben mir geholfen, mit meiner Trauer umzugehen. Für sie musste ich funktionieren."
Neureuther: "Die Älteste hat der Oma Bilder gemalt"
Felix Neureuther und seine Frau Miriam Neureuther haben vier Kinder. Drei ihrer Kinder waren bereits geboren. Sie waren Kleinkinder als ihre Oma starb; die Älteste war fünf Jahre alt.
"Die Kleineren konnten noch gar nicht begreifen, was passiert", erzählte Neureuther. Doch auch sie fanden ihren Weg, mit dem Tod ihrer Großmutter umzugehen. "Unsere Älteste hat der Oma Bilder gemalt und sie draußen hingelegt, in den Garten. Dort wurden sie dann von einem Engel abgeholt und der Oma hoch in den Himmel gebracht." Der Tod aber hole seine Tochter bis heute ein: "Wenn meine Tochter traurig ist, dann ruft sie bis heute nach der Oma. Sie wäre dann so gerne bei ihr."
Neureuther wollte seine Kinder schützen
Er selbst habe erst nicht mit seinen Kindern über den Tod gesprochen. "Ich wollte das von ihnen fernhalten. Ich wollte sie schützen." Inzwischen aber habe er auch im Umgang mit ihnen einen Weg gefunden, den Tod zu besprechen: "Wenn die Kinder traurig werden, nehme ich sie in den Arm und sage ihnen, wie sehr die Oma sich gerade freut, dass sie an sie denken. Und dass Freude schöner ist, als traurig zu sein. Und dann freuen wir uns auch wieder."
Rosi Mittermaier war im Alter von 72 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Die einstige Weltklasse-Skifahrerin und Olympiasiegerin war eine der bekanntesten und beliebtesten Wintersportlerinnen.
Im Video: "Pfiati Rosi" - Nachruf auf Rosi Mittermaier
Rosi Mittermaier
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