Manuel Neuer (FC Bayern) beschwert sich beim Schiedsrichter.
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Finale dahoam in Gefahr: Spielt der FC Bayern "Harakiri"?

Finale dahoam in Gefahr: Spielt der FC Bayern "Harakiri"?

Das 1:4 gegen den FC Barcelona bestätigt einen Trend beim FC Bayern: Die Bilanz von Vincent Kompany in Topspielen ist mangelhaft, die Fehler wiederholen sich. Der FCB hat einige Hausaufgaben, wenn der Traum vom großen Titel wahr werden soll.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Am 31. Mai 2025 findet in der Münchner Arena das Finale der Champions League statt. In der Heimat des FC Bayern, wo der Verein seine bitterste Niederlage erlebt hat. Das Finale dahoam 2012. Der Stachel von damals sitzt noch immer tief. Die Münchner träumen von einer Möglichkeit, es in diesem Jahr wieder gutzumachen.

Doch nach dem deutlichen 1:4 gegen den FC Barcelona ist dieser Traum erst einmal in weite Ferne gerückt. Die Gründe dafür liegen tiefer als der Blick auf die Tabelle der Champions League, wo die Münchner auf Rang 23 abgerutscht sind, nur knapp vor den Plätzen jenseits der 24, die das Aus bedeuten würden. Aber es sind ja noch fünf Spiele zu spielen und dass der FC Bayern tatsächlich die Vorrunde nicht übersteht, ist schwer vorstellbar.

Frankfurt, Aston Villa, Barcelona: Ein Muster ist erkennbar

Die 1:4-Niederlage an sich, könnte als Ausrutscher abgestempelt werden, wie es beim FC Bayern allen voran Max Eberl versucht. Doch die Pleite in Barcelona fällt in ein Raster, das man beim Team von Trainer Vincent Kompany in dieser jungen Saison bereits mehrfach beobachten konnte.

Die Qualität einer Spitzenmannschaft zeigt sich in Spitzenspielen. Von diesen hatte der FC Bayern zuletzt einige. Die Bilanz ist ziemlich ernüchternd. Aus fünf Spielen holte Kompany nur einen Sieg (4:0 gegen den VfB Stuttgart). Zweimal endeten die Partien gegen gute Mannschaften Unentschieden (1:1 gegen Leverkusen, 3:3 gegen Frankfurt), und der FC Barcelona fügte den Münchnern nach Aston Villa die zweite Niederlage zu.

Kimmich: "Bisschen Harakiri gespielt"

Doch nicht nur in den Ergebnissen ist ein Muster zu erkennen - auch in der Art und Weise, wie diese zustande kamen. "Wir waren im Ballbesitz zu unsauber. Wir haben zu viele Fehler gemacht und die hat Barca dann bestraft", erklärte Joshua Kimmich nach dem Spiel. Und gab bei DAZN zu: "Wir haben ein bisschen Harakiri gespielt". Nicht nur das Team von Hansi Flick bestrafte diese Fehler.

Aston Villa und Eintracht Frankfurt zeigten, bereits eindrucksvoll, wie konteranfällig die Münchner mit ihrem offensiven Spielstil und dem extrem aggressiven Pressing sind. Ballverluste sind im Fußball kaum zu vermeiden und so riskant, wie der FC Bayern derzeit agiert, sind schnelle Stürmer und ein guter Passspieler im Mittelfeld ziemlich verlässliche Zutaten, um Tore gegen den deutschen Rekordmeister zu erzielen.

Neuers Unsicherheit und Kanes Chancenverwertung

Max Eberl wehrte sich im Nachgang gegen Kritik an der Defensive: "Das ist so billig, es auf die Defensive zu schieben, wenn wir Gegentore bekommen." Eberl hat mit der Aussage durchaus recht: Das Innenverteidiger-Duo Min-jae Kim und Dayot Upamecano, das zuletzt verbessert auftrat, leistete sich zwar gegen Barcelona einige bittere Fehler - besonders Kim erwischt einen schlechten Tag - doch an der Niederlage sind alle Mannschaftsteile schuld. Wie auch in den Spielen zuletzt.

Manuel Neuer ist oft ein Unsicherheitsfaktor. Ungenaue Pässe, schlecht getimtes Herauslaufen - die Nummer eins des FC Bayern hat derzeit nicht ihre beste Phase. Die Außenverteidiger Alphonso Davies und Raphaël Guerreiro spielen extrem offensiv, liefern aber nur selten gefährliche Flanken. Besonders Davies ist defensiv immer wieder anfällig. Die Offensive ging erneut fahrlässig mit den Chancen um.

Der zweite Anzug des FC Bayern sitzt nicht

Das neu formierte Mittelfeld aus Palhinha und Kimmich konnte den Ausfall von Pavlovic nicht auffangen, ebenso wenig wie Thomas Müller die Abwesenheit von Ausnahmespieler Jamal Musiala. Die Münchner sind derzeit sehr auf ihre Stammbesetzung angewiesen. Die zweite Reihe ist momentan nicht in Topform.

Konrad Laimer spielt nach seiner hervorragenden EM mit Österreich unter Kompany kaum eine Rolle. Die Außenspieler Leroy Sané und Kingsley Coman sind derzeit weit von ihrer Bestform entfernt. Mathys Tel, unter Thomas Tuchel noch spektakulärer Edeljoker, sammelte in Champions League und Bundesliga bislang 92 Einsatzminuten. Eric Dier und das vielversprechende Talent Adam Aznou scheinen in den Gedanken von Kompany derzeit keinen Platz zu finden.

Jede Menge Hausaufgaben für Kompany

"Wir haben in den letzten Spielen beeindruckenden Fußball gespielt und ich bin sicher, dass dieser beeindruckende Fußball zu den gewünschten Ergebnissen führen wird", lobte Jan Christian-Dreesen auf der Bankettrede.

Von beeindruckenden Ergebnissen ist man nach nur einem Sieg aus fünf Spielen weit entfernt. Wenn nun das Team um Vincent Kompany die Lehren aus den vergangenen Wochen zieht, wird auch der Traum vom Finale dahoam in ganz weite Ferne rücken.

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