Katharina Schmid beim Skisprung in Oberstdorf.
Bildrechte: picture alliance / nordphoto GmbH / Hafner
Audiobeitrag

Katharina Schmid beim Skisprung in Oberstdorf.

Audiobeitrag
> Sport >

Frauen-Skispringen: Nur geringes Interesse an Two-Nights-Tour

Frauen-Skispringen: Nur geringes Interesse an Two-Nights-Tour

Die Skispringerinnen kämpfen für Gleichberechtigung und wollen eine Vierschanzentournee wie die Männer. Die Two-Nights-Tour in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf war nun ein erster Aufschlag. Doch das Zuschauerinteresse war geringer als erhofft.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf waren am 30. Dezember und am Neujahrstag Austragungsort eines neuen Skisprung-Events: die Two-Nights-Tour der Skispringerinnen. Es ist eine Art Mini-Vierschanzentournee. Spannend war neben den sportlichen Ergebnissen vor allem die Frage: Wie wird der neue Wettbewerb beim Publikum ankommen?

Gute Stimmung auf den Rängen

Die Stimmung in der Skisprung-Arena Oberstdorf war gut - besonders beim Katharina Schmid-Fanclub auf den Rängen. Die Oberstdorferin Katharina Schmid und ihre Mannschaftskolleginnen aus dem deutschen Team sollten der Two-Nights-Tour besonderen Glanz verleihen. Doch die sportlichen Leistungen der Skispringerin Schmid, die früher noch als Katharina Althaus eine der besten deutschen Skispringerinnen und Aushängeschild dieser Sportart wurde, waren zuletzt wechselhaft. In Oberstdorf landet sie abgeschlagen auf dem 16. Platz und wird als beste Deutsche 13. bei der Two-Nights-Tour.

Two-Nights-Tour: Deutlich weniger Zuschauer als erhofft

Und die Zuschauerzahlen? Die waren bei der erstmals ausgetragenen Veranstaltung geringer als erhofft: 3.500 Menschen waren es in Garmisch-Partenkirchen, 3.000 Fans wollten in Oberstdorf die Frauen springen sehen.

Organisator Florian Stern vom Skiclub Oberstdorf hätte sich gewünscht, dass bis zu 5.000 Menschen am Neujahrstag in die Arena kommen. Im Vergleich zu der Vierschanzentournee der Herren mit zuletzt 25.000 Zuschauern zieht die Veranstaltung der Damen noch nicht so die Besucherinnen und Besucher an. Doch Florian Stern ist dennoch positiv gestimmt: “Wir sind froh, dass wir jetzt wirklich mal einen Pfahl eingeschlagen haben. Alle gucken drauf, klappt die Vermarktung? Wie ist die Show, kommt das gut rüber? Ist auch im Fernsehen ordentlich was geboten?"

Auch wenn sie einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung im Skispringen symbolisiert, wo noch immer die Herren das Geschehen dominieren: Die Zwei-Schanzen-Tournee der Frauen ist sportliches Neuland. Auch für die Freiwilligen, die Volunteers, wie Conni Neitzel, die sich bei dieser Veranstaltung um die japanischen Athletinnen kümmert. "Ich bin sonst immer bei der Vierschanzentournee. Es ist schon bisschen anders, aber relativ toll, muss ich sagen. Fürs erste mal schon ganz gut.”

Vierschanzen-Tournee auch für die Frauen?

Organisator Florian Stern hofft darauf, dass es beim nächsten Mal schon eine Vier-statt Zwei-Schanzen-Tournee sein wird. Denn wenn der Österreichische Skiverband (ÖSV) einsteigen sollte, würden dort die Stationen in Innsbruck und Bischofshofen gemeinsam mit den Männern ausgetragen werden - und nicht vertauscht wie in diesem Winter in Deutschland. Ein konkreter Zeitplan wurde bislang nicht veröffentlicht. Vielleicht könnten dann auch die deutschen Athletinnen wieder an alte Erfolge anknüpfen - und so mehr Zuschauerinteresse wecken.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!