Eine TÜV-Überprüfung Anfang des Jahres habe ergeben, dass zusätzlich zu den bisher geplanten und größtenteils bereits abgeschlossenen Wiederaufbauarbeiten "die bestehende Kältemittelfernleitung im unteren Bahnbereich erneuert werden muss", teilte der Verband als Begründung für die Verzögerung mit.
Für 2026 geplante Weltcups werden verlegt
Die für die kommende Saison 2025/2026 geplanten nationalen und internationalen Wettkämpfe am Königssee, darunter ein Rennrodel-Weltcup im Januar 2026 sowie das Bob- und Skeleton-Weltcupfinale Anfang März 2026 werden nun "in Abstimmung mit den internationalen Verbänden FIL und ISBF" auf andere Bahnen verteilt, teilte der BSD mit.
Rodler Felix Loch: "Riesige Ernüchterung"
"Das ist natürlich erstmal eine riesige Ernüchterung", so der vielfache Rodel-Olympiasieger und -Weltmeister Felix Loch gegenüber BR24Sport. "Wir sind alle davon ausgegangen, dass wir hier endlich wieder ab Ende Oktober, Anfang November trainieren können, rodeln können, Wettkämpfe haben, Kindertraining haben, dass die Kinder hier auch wieder endlich Perspektive haben." Vor allem für die Kinder sei das "ein Riesenschlag".
Neuer Zeitplan: Eröffnung im Herbst 2026
In der BSD-Mitteilung heißt es weiter, derzeit stünden "nicht genügend weitere Fachkräfte für diese speziellen und hochwertigen, zusätzlichen Arbeiten zur Verfügung". Der neue Zeitplan sieht nun vor, dass die Eisbahn "ab Mitte Oktober 2026 zur Vereisung bereitsteht und ab diesem Zeitpunkt wieder Wettkämpfe durchgeführt werden können".
Für Loch einfach nur "unglaublich bitter", dass es in Italien gelungen sei, für die Olympischen Winterspiele 2026 in eineinhalb Jahren eine neue Bahn zu bauen, "und wir schaffen es leider nicht, innerhalb von vier Jahren eine zum Teil zerstörte Bahn wieder aufzubauen".
Loch fordert: "Leute müssen dafür geradestehen"
Auch den Verband trifft die Entscheidung hart, sagte BSD-Sportdirektor Thomas Schwab: "Die Bahn am Königssee war für die internationalen Verbände stets ein verlässlicher Partner. Besonders bitter ist es für unsere Nachwuchsabteilungen, die sich wieder neu organisieren müssen."
Felix Loch, der die Baufortschritte vor wenigen Wochen noch gelobt hatte, hofft nun, "dass die Leute, die hier vielleicht falsche Entscheidungen getroffen haben, auch dafür geradestehen. Dass sie einfach mal sagen, es war unser Fehler, wir haben dort irgendetwas übersehen, und es wurde nicht aufgepasst."
Die Kunsteisbahn im Landkreis Berchtesgaden hatte während der heftigen Unwetter und Überschwemmungen im Juli 2021 erheblich Schaden genommen. Der durchaus umstrittene, rund 53 Millionen Euro teure Wiederaufbau am Fuße des Watzmann lief Ende vergangenen Jahres an. Bereits wenige Monate zuvor war die Rodel-WM 2028 an den Königssee vergeben worden, die modernisierte Bahn soll damit schnell wieder eine wichtige Rolle im internationalen Rodelsport einnehmen.
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