Bei seinem Heimspiel-Debüt als Augsburger Trainer empfängt Sandro Wagner einen standesgemäßen Gegner. Seinen Jugendverein, den FC Bayern. "Ich spüre nichts Besonderes, keine Gänsehaut - gar nichts", beteuerte der 37-Jährige vor dem Spiel (Samstag, 30. August live in der Radioreportage). Trotz der Verbindung bleibt für Wagner nur eines im Fokus: ein erfolgreicher Auftakt mit seinem Team.
Selbstbewusste Leistung gegen Freiburg
Beim 3:1-Auswärtssieg gegen den SC Freiburg machten die Spieler des FC Augsburg in der ersten Hälfte aus drei Chancen drei Tore. Das zeugt von Selbstbewusstsein. Etwas, das Sandro Wagner mit jeder Zelle verkörpert und so kann gegen München auch nur ein Sieg das Ziel sein: "Dann haben wir ein Sechspunkte-Start und das wäre dann echt ein Start, wo ich ganz kurzzeitig zufrieden wär."
Wagner und FC Bayern "wichtige Rolle in meiner Kindheit"
1995 kam der siebenjährige Sandro Wagner aus einem Sozialwohnungs-Viertel in München-Sendling zur Jugend vom FC Bayern. Sein Mitspieler Toni Kroos kam ihm viel talentierter vor, sodass Wagner an seinen Chancen auf eine Fußballprofi-Karriere zweifelte. Doch Hermann Hummels, Vater von Mats, sah etwas in ihm. "Der FC Bayern hat für mich eine wichtige Rolle in meiner Kindheit, aber morgen ist es für mich wirklich ein ganz normales Spiel", erklärte der FCA-Trainer.
Als Spieler rumgekommen
Als Stürmer spielte Wagner für sechs verschiedene Vereine, bevor er nach zehn Jahren im Januar 2018 zu seinem Jugendklub zurückkehrte. Zweimal spielte der damalige Backup für Robert Lewandowski gegen den FC Augsburg.
Unter Jupp Heynckes sicherte sich FCB am 29. Spieltag der Saison 17/18 mit 4:1 (Wagner schoss das vierte) die deutsche Meisterschaft, ein knappes halbes Jahr später reichte es unter Nico Kovac nur für ein 1:1. Wagners heutiger Kapitän, Jeffrey Gouweleeuw, bereitete damals den Ausgleich vor.
Als Trainer legt Wagner heute nicht nur Wert auf Taktik und Training: "Ich komme hier nicht hin und mach mein Programm und hau dann wieder ab, sondern ich möchte das fühlen und leben, wie es hier ist."
Augsburgs Erfolgsrezept gegen Bayern
Seit ihrem Bundesliga-Aufstieg 2011 haben die Augsburger den Rekordmeister zwar nur selten bezwingen können, dafür aber regelmäßig für Überraschungen gesorgt. Ihr Erfolgsrezept: hohe Laufbereitschaft, robustes Zweikampfverhalten und die konsequente Ausnutzung kleiner Unaufmerksamkeiten in der Bayern-Defensive. Genau daran will Wagner anknüpfen. „Wir wollen alles attackieren, was sich bewegt“, betont er – und auf dem Platz jene Energie und Entschlossenheit zeigen, die bereits beim 3:1 gegen Freiburg für Selbstbewusstsein sorgten.
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