Nein, es war nicht schön, mit einer 0:6-Heimpleite ins restliche Wochenende zu gehen. Aber glaubt man FCA-Trainer Sandro Wagner, war in der Partie gegen RB Leipzig auch nicht alles schlecht.
Angesprochen auf die Lehren aus der höchsten Bundesliga-Heimniederlage der Klubgeschichte, reagierte Wagner im Vorfeld der wichtigen Zweitrundenpartie im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum (28.10., 20.45 Uhr/live in der Radioreportage im BR24Sport Livecenter) erst leicht gereizt, ehe er sich wohl selbst an die Zügel nahm und versuchte, sachlich auf die zum Teil kritischen Fragen zu antworten.
Sandro Wagner: "Unser Plan bleibt nie der gleiche"
"Der Plan bleibt nie der gleiche, wir passen uns immer auch ein Stück weit jedem Gegner an", so der 37-Jährige etwa auf die Frage, ob man nach einem 0:6 wirklich einfach so weitermachen könne wie bisher. Nach dem Desaster gegen Leipzig habe man alles genau analysiert und werde hoffentlich die richtigen Schlüsse daraus ziehen.
Komplett alles über den Haufen werfen, was er bisher mit seiner jungen Mannschaft entwickelt habe, will Wagner aber nicht: "Wir haben vier Wochen richtige Sachen in die richtige Richtung vorangetrieben und jetzt gesehen, dass man uns wehtun kann", so der Coach. Er baue darauf, dass Fehler nicht wiederholt werden. Gerade bei jungen Spielern müsse man "gewisse Dinge einpreisen. Man muss Fehler zugestehen, und das mache ich. Jeder braucht Vertrauen in seiner Entwicklung, und das möchten wir geben."
Trainer als "Schutzschild" - Vertrauen in die junge Mannschaft
Schließlich gab Wagner einen Einblick, wie es innerhalb des Teamgefüges aussieht: "Das stellt man sich von außen viel dramatischer vor als es innen ist. Wenn du gewinnst, bist du nicht der Coolste - und wenn du verlierst, bist du nicht der Blödeste."
Wagner begrüßt es, dass er aufgrund seines prominenten Namens eher in der Kritik steht als seine Schützlinge. "Ich finde es gut, dass es heißt, 'Wagner ist schuld' und ich so für die Spieler als Schutzschild fungiere", äußerte der Ex-Nationalspieler: "Nach einem Spiel kann die Entwicklung aber nicht plötzlich dauerhaft schlecht sein. Wir haben versucht, beim Inhalt zu bleiben. Die zurückliegenden Tage waren sehr konstruktiv. Der einzig wahre Ansatz ist Arbeit. Wir wollen arbeiten, um Sachen zu verbessern."
Rotation gegen Bochum: Labrovic ersetzt Dahmen
Gegen Bochum wird anstelle von Stammtorhüter Finn Dahmen ausnahmsweise Nediljko Labrovic zwischen den Pfosten stehen. Auch sonst kündigte der Trainer Umstellungen an. Mit dem Ziel, möglichst erfolgreich zu sein: "Der Pokal ist ein cooler Wettbewerb, den wir hoch schätzen." Sollte der FCA gegen den Zweitligisten dagegen ausscheiden, dürfte sich der Druck noch weiter erhöhen. Ein "Mund abwischen und weiter" wäre dann nicht mehr ganz so einfach zu vermitteln.
Video: Nach dem 0:6-Klatsche ist der FCA im DFB-Pokal gefordert
FC Augsburg - VfL Wolfsburg
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