Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro zählt zweifelsohne zu den schillerndsten und besten Fußballern, die dieser Planet je gesehen hat. Doch auch die Karriere eines absoluten Superstars nimmt irgendwann ein Ende. Im Falle des inzwischen 40-Jährigen befindet sich die Laufbahn auf den letzten Metern. Dennoch ist der fünffache Weltfußballer des Jahres nochmal für die portugiesische Nationalmannschaft nominiert worden und kämpft im Final Four um den Titel in der Nations League.
Das Halbfinale steigt am Mittwoch gegen Deutschland und könnte zugleich Ronaldos letzter Auftritt in der Münchner Arena sein. Seine Tore feiert Ronaldo mit einem eingesprungenen Jubel inklusive Urschrei. Das "Siuuu" könnte am Mittwoch zum letzten Mal in der Münchner Allianz-Arena erklingen.
Kimmich bewundert Ronaldo: "Richtig krasse Zahl"
Jubilar Joshua Kimmich ist voller Vorfreude auf den besonderen Gast: "Ronaldo macht am Mittwoch sein 220. Länderspiel, hat über 130 Tore erzielt", schwärmte Kimmich auf der Pressekonferenz in Herzogenaurach. "Das ist eine richtig krasse Zahl. So eine Konstanz über mehr als 20 Jahre auf diesem Niveau ist total außergewöhnlich." Kimmich ist mit Ronaldo im Fernsehen aufgewachsen. "Ich habe ihn früher immer spielen sehen, jetzt ist er immer noch dabei. Es ist speziell, als Profi auf diesem Niveau so lange zu performen."
Dabei sah Kimmich meist Ronaldo verlieren, zumindest wenn dieser mit Portugal gegen Deutschland spielte. Fünfmal trafen die beiden Nationen bei einer WM- oder EM-Endrunde aufeinander, immer mit dem besseren Ende für das DFB-Team.
Ronaldos Freistoßdebakel bei der WM 2014
Eine dieser deutlichen Niederlagen erlitten die Portugiesen in der Vorrunde der WM 2014. Damals gewann Deutschland mit 4:0 und brachte die Iberer zur Weißglut. In seiner Wut drosch Ronaldo in der Schlussphase einen Freistoß in die "Ein-Mann-Mauer" Philipp Lahm. "Die Szene hatte ich tatsächlich gar nicht im Kopf", gab Kimmich zu. Ronaldo sei "weniger in der Mannschaft ein Thema". Eine Aussage, die man so vor vier Jahren noch nicht getroffen hätte. Da traf der DFB zuletzt auf Ronaldo. Bei der EM 2021 spielte Portugal in der Allianz Arena gegen Deutschland. Das Ergebnis: Das Übliche. Mit 2:4 ging Ronaldo geschlagen vom Platz. Nur als bester Gruppendritter überstand Portugal Gruppenphase. Im Achtelfinale war dann gegen Belgien Schluss. Seither diskutiert man in Portugal immer wieder, ob man die große Legende noch wirklich in der Nationalmannschaft braucht.
Ronaldos Karriere geht dem Ende entgegen
Und auch im Verein begann damals für den fünffachen Weltfußballer der langsame Abstieg. 2021 spielte Ronaldo noch bei Juventus Turin, zu denen er 2018 für fast 120 Millionen Euro gewechselt war. Die großen Hoffnungen erfüllte er in Italien nicht. Zwei Meistertitel, dreimal früh in der Champions League ausgeschieden. Im Sommer nach der EM verließ "CR7" Juve und kehrte noch einmal dorthin zurück, wo seine ganz große Karriere einst begonnen hatte.
Doch die Märchen-Rückkehr zu Manchester United geriet zum Albtraum. Ronaldo saß häufig auf der Bank, zerstritt sich mit Trainer Erik ten Hag und flüchtete am Ende nach Saudi-Arabien zu Al-Nassr. Die Karriere einer der größten Legenden im Weltfußball neigte sich nun seit Jahren immer weiter dem Ende zu.
In der Hauptstadt Riad geht er seitdem auf Torejagd und erzielte in der abgelaufenen Spielzeit in 41 Spielen 35 Treffer. Eine beachtliche, doch kaum beachtete Zahl. Denn das Niveau ist in Saudi-Arabiens höchster Spielklasse nicht annähernd so hoch wie in Europa, auch wenn Ronaldo selbst nicht müde wird, zu betonen, dass er sehr wohl noch konkurrenzfähig sei.
Ronaldo will zur Klub-WM
Deshalb denkt er auch noch nicht ans Aufhören und wird mit einem Wechsel zu Botafogo Rio de Janeiro in Verbindung gebracht. Mit den Brasilianern könnte er an der Klub-WM teilnehmen, so wie sein Erzrivale Lionel Messi mit Inter Miami und wieder auf der großen Bühne des Weltfußballs erscheinen.
Die Spiele mit Portugal in der Nations League bieten da quasi den Auftakt. Ronaldos Bilanz in München macht dem 40-jährigen Mut. "CR7" verlor erst zweimal in der bayerischen Landeshauptstadt. Ein gutes Omen also - sollte Portugal das Spiel gegen Deutschland gewinnen, dürfte Ronaldo die Portugiesen auch am Sonntag im Finale des Final Four aufs Feld führen. Doch dafür müsste "Cristiano" seinen DFB-Fluch brechen. Ein "Siuuu" in der Allianz Arena wäre äußerst hilfreich, um dieses Ziel zu erreichen.
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