Marco Rehle, Luca Eberle, Nele Schutzbach
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Das deutsche Alpinteam für die Deaflympics, die Olympischen Spiele der Gehörlosen.

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Kleines deutsches Skiteam bei den Deaflympics

Kleines deutsches Skiteam bei den Deaflympics

Die Paralympics sind inzwischen weithin bekannt. Alle vier Jahre finden die Weltspiele der Menschen mit Behinderung direkt nach den Olympischen Spielen statt. Nicht dabei sind gehörlose Sportler, sie haben ihre eigenen Spiele - aus gutem Grund.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

In der Türkei laufen die letzten Vorbereitungen, bevor in der kommenden Woche dort die Deaflympics Winterspiele, die Olympischen Spiele der Gehörlosen, beginnen. Auch das kleine deutsche Alpinteam bereitet sich intensiv auf den Saison-Höhepunkt vor. Die Basis: der Skikeller der Familie Rehle in Pfronten im Allgäu. Papa Klaus kümmert sich als Servicemann um die Ausrüstung und erinnert sich noch genau, wie es angefangen hat: "Luca hat gesagt, er kommt nur, wenn er seinen Freund mitbringen darf, der hört noch schlechter." Vorher habe er nicht gewusst, dass es überhaupt spezielle Wettbewerbe für gehörlose Sportler gibt.

Gehörlose Freunde gemeinsam in der Türkei am Start

Sohn Marco Rehle ist inzwischen 22 Jahre alt und bereitet sich auf seine zweiten Deaflympics vor. Sein Freund Luca Eberle, 21 Jahre, durch den alles begann, ist in der Türkei ebenfalls mit am Start. In den kommenden knapp drei Wochen muss die Glaserei Eberle, die viele Restaurationsarbeiten – bis hin zum Schloss Neuschwanstein – macht, auf ihren Mitarbeiter verzichten. Aber das ist kein Problem für Lucas Papa und Chef Tobias Eberle: "Bevor er mit zwei Jahren sprechen konnte, hat er schon auf Skiern gestanden und ist mit den Hörenden Rennen gefahren. Es war für ihn schon sehr schwer, aber er hat immer die Zähne zusammengebissen und gekämpft. Wer wäre auf so einen Sohn nicht stolz." Das deutsche Alpinteam komplettiert Nele Schutzbach aus dem Schwarzwald.

Eigene Meisterschaften und Weltspiele für Gehörlose und Menschen mit Hörbehinderung gibt es, weil eine Teilnahme an Paralympischen Wettbewerben durch die eigene Sprachwelt und spezifische Sinnesbeeinträchtigungen nicht möglich ist. Ein großer Unterschied ist außerdem, dass die Deaflympics laut dem Deutschen Gehörlosen Sportverband von Betroffenen für Betroffene organisiert werden.

Gehör ausgeschaltet – auch das Gleichgewicht ist gestört

Im Alltag trägt Marco, der als Elektriker arbeitet, ein sogenanntes CI-Implantat, damit merkt man kaum etwas von seiner Schwerhörigkeit. Anders ist das im Sport. Bei den Rennen sind Hörhilfen komplett verboten – die Umgebungsgeräusche sind damit komplett ausgeschaltet. "Dann hört man nichts. Ob der Untergrund hart oder weich ist, das Feedback vom Ski hört man nicht, dann hat man nur noch das Gefühl in den Füßen", beschreibt Luca seine Wahrnehmung.

Da der Gleichgewichtssinn im Ohr sitzt, ist er bei Gehörlosen ebenfalls gestört. Es gilt, die anderen Sinne noch mehr zu schärfen. Die Auge–Hand–Koordination ist zum Beispiel besonders wichtig. "Auf der Piste sind alle gleich taub", sagt Peter Haupt, Bundestrainer der Gehörlosen, das müsse man gewöhnt sein. In jeweils vier Disziplinen gehen die drei Alpinfahrer an den Start. Marco, Luca und Nele hoffen dabei auch auf Edelmetall.

Die Deaflympics finden vom 2. bis 12. März in Erzurum (Externer Link) im Osten der Türkei statt. Es nehmen mehr als 500 Athleten aus rund 30 Ländern teil.

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