Kameramann mit Kamera am Spielfeldrand eines Bundesligaspiels
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Milliardenpoker um die Bundesligarechte
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Jan Woitas
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Milliardenpoker um die Bundesligarechte

Milliardenpoker um die Bundesligarechte

König Fußball ist zurück. Jetzt am Wochenende läuft der DFB-Pokal. Und nächstes Wochenende beginnt die Fußball-Bundesliga. Wer überträgt eigentlich was und wie viel kostet es den Fußballfan?

Über dieses Thema berichtet: BR24 Medien am .

Sky hat vor über 20 Jahren die Bundesliga-Konferenz im Fernsehen erfunden und damit zuletzt über eine Million Menschen erreicht. Jetzt müssen sie dieses Recht zum ersten Mal abgeben, an DAZN.

Bundesliga: Wer zeigt was?

Diese beiden teilen sich auch die Live-Übertragungsrechte der Bundesliga: Sky überträgt die Spiele am Freitag und das jeweilige Topspiel am Samstagabend. Dazn ist bei allen Partien am Sonntag dran. Die Konferenz wechselt zu Dazn, während Sky alle Spiele am Samstag um 15.30 Uhr einzeln überträgt.

Wer alle Spiele seines Vereins über die ganze Saison verfolgen will, braucht also zwei Abos und muss fast 800 Euro zahlen. Der Sportökonom Christoph Breuer von der Deutschen Sporthochschule sieht ein Wettrüsten um die Sportrechte. Das führt dazu, "dass immer höhere Summen bezahlt werden müssen, von denen zwar der Sport letztendlich profitiert, dass es den Fernsehanstalten oder Streaming-Anbietern aber umso schwerer macht, tatsächlich profitabel zu sein. Und wir sind hier in einer interessanten Marktphase. Viele Anbieter stoßen zunehmend an Grenzen."

Bundesliga: Streit um Rechtevergabe

Die Rechte werden immer in einer Auktion von der DFL, der Deutschen Fußball Liga, verkauft. Bei der letzten Auktion im Herbst 2025 gab es Streit mit Dazn. Die haben den Verdacht geäußert, dass sie bewusst benachteiligt wurden. Es ging konkret um ein Rechtepaket mit fast 200 Spielen der Bundesliga. Dazn hatte für dieses Paket das deutlich höchste Angebot abgegeben, am Ende sollte aber Mitbewerber Sky den Zuschlag bekommen.

Die DFL wollte zusätzlich zu den bisher üblichen finanziellen Zusicherungen auch noch eine konkrete Garantie einer Bank. Die konnte Dazn nicht so schnell beschaffen. Der Vorwurf von Dazn: Die Forderungen der DFL seien unverhältnismäßig und sie würden damit gegen deutsches und europäisches Kartellrecht verstoßen. Am Ende hat ein Schiedsgericht entschieden, dass die Auktion um dieses Rechtepaket wiederholt werden muss, die DFL musste also mit der Rechtevergabe noch mal komplett von vorne anfangen.

Es ging um viel Geld: Alle Rechte zusammen, also Pay-TV, Free-TV, Radio und Internet kosten fast 4,5 Milliarden Euro. Sportökonom Christoph Breuer erklärt: "Die Ligen sind sehr kreativ darin, immer neue Rechte zu kreieren, beispielsweise Rechte an Zusammenfassungen, Rechte an Torszenen, die zu einem späteren Zeitpunkt gebracht werden. In diesem Markt von Sekundärrechten wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk weiterhin mitreden können."

Bundesliga im Free-TV

Die ARD-Sportschau zeigt weiterhin am frühen Samstagabend als erster Sender im Free-TV Zusammenfassungen der Spiele vom Nachmittag. Auch Sonntagabend gibt es nach den Spielen dort die ersten Bilder. Neu ist eine Sportschau am Freitagabend, die Zusammenfassungen vom Freitagsspiel zeigt. Auch das ZDF-Sportstudio läuft wie gewohnt am späten Samstagabend mit dem Topspiel und weiteren Zusammenfassungen. Die ARD hat außerdem umfangreiche Audiorechte verlängert. Sat1 hat sich die Rechte am Eröffnungsspiel, und zwei weiteren Freitagsspielen gesichert und für die Relegationsspiele.

DFB-Pokal und Champions League

Alle Spiele des DFB-Pokals laufen weiterhin auf Sky und ARD und ZDF zeigen insgesamt 15 Spiele. Eine große Änderung gibt es diese Saison bei der Champions League, der Königsklasse. Sky ist komplett leer ausgegangen. Fast alles läuft auf Dazn. Außerdem zeigt Amazon Prime jeden Dienstag ein Spiel exklusiv. Im ZDF laufen Mittwochabend Zusammenfassungen, außerdem übertragen sie auch das Finale.

Sportrechte im Wandel

Insgesamt ist aber eine klare Tendenz bei den Übertragungsrechten im Fußball zu erkennen, meint Professor Christoph Breuer: "Durch das viele Geld der Streaming-Anbieter erhitzen sich die Preise für Sportrechte weiter." Das werde mittelfristig dazu führen, so Christoph Breuer, dass wahrscheinlich die klassischen TV-Anstalten es immer schwerer haben, bekannte Sportangebote zu zeigen. Denn auch die Streaming-Anbieter wie Netflix oder Amazon sehen, dass Sportrechte auch für sie sehr attraktiv sind. Sie brauchen neue Wachstumsimpulse.

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