Der Stammtisch der Olympia-Legenden ist mittlerweile schon Tradition auf der Wiesn. Auch dieses Jahr trafen sich wieder viele aktive und ehemalige Leistungssportler. Das beherrschende Thema des Abends war die die Bewerbung Münchens für die Olympischen Spiele.
1972 fanden die Sommerspiele schon einmal in der "Weltstadt mit Herz" statt, danach folgten viele Großereignisse. Die letzten sportlichen Highlights in der Landeshauptstadt waren die European Championships (2022) und die Fußball-EM (2024). Und immer hat München bewiesen, dass die Stadt solche Events mit Bravour meistern kann. "München hat schon mal Sportgeschichte geschrieben", sagt Matthias Steiner, der 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking Gold im Gewichtheben gewann.
Olympiasieger Steiner: "Sport ist eine Botschaft"
"Gerade wir Deutschen, speziell die Bayern können das ausrichten, die bringen die Stimmung mit", stellt Steiner fest. Für den 43-Jährigen wäre Olympia in München aus einem besonderen Grund wichtig: "Wir haben jeden Tag so viele negative News. Der Sport hat das Potential das in das Positive zu kehren." Das besondere an den Spielen ist für ihn, "die Stimmung, die da herrscht. Das sind lauter sportbegeisterte Menschen um dich herum. Jeder hat Freude am Sport - der Sport ist eine Botschaft."
Dreifache Olympiamedaillengewinnerin Ertl: "Sport verbindet und ist friedlich"
Martina Ertl sieht das ähnlich. Die ehemalige Skirennfahrerin, die drei Olympische Medaillen in ihrer Karriere gewinnen konnte, stellt fest, dass "Sport verbindet und ist friedlich. Und genau das brauchen wir in der heutigen Zeit." Sie glaubt, dass wenn die Spiele in München stattfinden "eine Welle der Euphorie gerade bei jungen Menschen herrscht. Es ist brutal wichtig, dass die Kinder auch was anderes machen als Social Media."
Dreifache Olympiateilnehmerin Beck: "Bekomme Gänsehaut"
Freiwasserschwimmerin Leonie Beck, die ihre Premiere auf der Wiesn feierte, bekommt bei dem Gedanken an Olympischen Spielen in der Heimat "Gänsehaut". Drei Mal war die ehemalige Weltmeisterin schon bei Olympia dabei und jedes Mal war sie fasziniert davon, "dass dort Menschen zusammen finden, die sonst niemals zusammen finden würden".
Olympische Spiele in München sind ihrer Meinung nach auch eine "einmalige Chance, die wir nutzen müssen. Denn Sport hilft den Menschen, den richtigen Weg einzuschlagen. Es wäre super, wenn es im deutschen Sportsystem einen Schub gäbe."
Olympia-Zweiter Lochner: "Der olympische Geist treibt dich an"
Bob-Pilot Johannes Lochner, der nach den Spielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo seine Karriere beenden wird, hofft, dass die Bewerbung diesmal endlich klappt: "Zeit wird's". Der Vorteil für München liegt für den Olympia-Zweiten von Peking auf der Hand: "Eigentlich steht ja schon alles. Das Olympiastadion ist bis heute Mittelpunkt der Stadt. Jeder Münchner kennt das Olympiagelände." Jetzt gelte es, das "auf Vordermann zu bringen damit es nachhaltig genutzt werden kann", so der 34-Jährige.
"Wenn es einer hinkriegt, dann wir Münchner." Johannes Lochner
Olympia in München wäre auch eine Chance für deutsche Nachwuchssportler. "Der olympische Geist ist das, was dich antreibt im Training - auch wenn es mal hart ist." Die Talente, die jetzt gerade in der Pubertät sind, hätten dann ein Ziel: "Sie wissen, sie können sich daheim vor Freunden und Familie beweisen und Medaillen holen. Einen besseren Antrieb gibt es nicht!"
Video: BR24Sport-Reporter Tobias Barnerssoi über eine Olympiabewerbung Münchens
BR24Sport-Reporter Tobias Barnerssoi