Für Timon Haugan gab es einen Tag vor Weihnachten schon das größte Geschenk: den zweiten Weltcup-Sieg seiner Karriere, den er sich beim Slalom in Alta Badia holte. Der Norweger war 1,13 Sekunden schneller als Loic Meillard aus der Schweiz. Auf Rang drei landete Atle Lie McGrath.
Imposante Kulisse vor den Dolomiten – aber schwierige Verhältnisse: Wie schon am Tag zuvor beim Riesenslalom brach die Piste auch am Montag. Selbst die weltbesten Athleten hatten mit Schlägen und dem Eis zu kämpfen. Steven Amiez, der in Val d'Isere als Halbzeitführender ausgefallen war, stürzte auch heute - er war als Vierter nach dem ersten Durchgang drauf und dran, wieder ein Top-Ergebnis einzufahren.
Im Video: Der zweite Durchgang in Alta Badia im Re-Live
Straßer im zweiten Lauf eingefädelt
Für Linus Straßer geht die Misere weiter: In Durchgang eins hatte er noch 2,58 Sekunden Rückstand – ohne sichtlichen Fehler. Er sei zu inaktiv gefahren, analysierte ARD-Ski alpin-Experte Felix Neureuther. Straßer profitierte von einigen Ausfällen und den immer schlechter werdenden Bedingungen und qualifizierte sich dann noch für den Entscheidungslauf. Er startete um einiges beherzter und dynamischer in Lauf zwei – fädelte im letzten Drittel der Strecke dann aber ein. "Es war passagenweise richtig gut", sagte Straßer später im Zielbereich. "Aber Spaß machen tuts nicht - da müssen wir einen Weg rausfinden", so der Münchner.
Straßer: Zwei Ausfälle, einmal nicht qualifiziert, einmal Siebter
Vergangenes Jahr hatte sich Straßer mit Manuel Feller noch um die Slalomkugel duelliert, die beiden Klassiker Kitzbühel und Schladming gewonnen. Diese Saison ein völlig anderes Bild: Bei den anderen drei Slaloms des Winters war er einmal Siebter geworden (Levi) und einmal ausgeschieden (Val d’Isere) – und in Gurgl hatte sich Strasser nicht für den zweiten Lauf qualifiziert. Nichtsdestotrotz: Die Straßer-Rennen kommen erst. Der Münchner mag es steil, schwierig, kupiert – das Kontrastprogramm zum flachen, unspektakulär gesetzten Slalom auf der "Gran Risa"-Piste in Alta Badia.
Anton Tremmel holt erste Punkte der Saison, Meisen raus
Anton Tremmel vom Tegernsee war im ersten Durchgang auf Platz 30 gelandet und hatte sich für den Entscheidungslauf qualifiziert. Mit einem soliden Lauf schrieb er das erste Mal in der Saison an. Am Ende landete er auf Rang 25, mit 1,49 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. "Die Erleichterung ist grundsätzlich groß, im zweiten Durchgang dabei zu sein, aber im Großen und Ganzen passt es nicht zusammen." Das Vertrauen würde fehlen, sagte der 30-Jährige. "Der Saisonstart war nicht ideal" – die bisherigen Ergebnisse, der verletzungsbedingte Ausfall von Sebastian Holzmann (Kreuzbandriss), all das sei nicht einfach für das Team gewesen.
Der dritte Athlet im DSV-Aufgebot, Adrian Meisen, war im ersten Durchgang ausgeschieden.