Mehrere tausend Aussteller aus fast 60 Ländern zeigen von heute bis zum Sonntag auf dem Münchner Messegelände Produkte und Innovationen aus dem Bereich der Baumaschinen. Darunter riesige Krane (ja, es heißt wirklich nicht Kräne), Bagger und Baufahrzeuge aller Art. Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Digitalisierung beschäftigt die Branche dabei ebenso wie die Herausforderungen durch die US-Zollpolitik.
Investitionen in Infrastruktur wecken Hoffnung
Den Optimismus will sich die Branche nicht nehmen lassen. Zwar seien die USA der wichtigste Exportmarkt für deutsche Baumaschinen, doch dass sich die geplanten Zölle negativ auf die Geschäfte während der Messe auswirken könnten, hält der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau für eine übertriebene Befürchtung. Die geplanten Investitionen in die deutsche Infrastruktur in den kommenden Jahren würden die Unternehmen vielmehr insgesamt positiv stimmen.
Autonom und elektrisch - Zukunftsmusik?
Zu den auf der Messe gezeigten Neuheiten gehören Maschinen, die zunehmend autonom und vernetzt arbeiten. Zum Beispiel Planierraupen, die Baugrund selbstständig begradigen können. Aus diesem futuristischen Bereich werden auf der Messe unter anderem Forscher der TU München berichten.
Nach Einschätzung von Experten haben es Wasserstoff- oder Elektroantriebe nach wie vor schwer auf deutschen Baustellen. Da bestehe großer Nachholbedarf. Derzeit seien geschätzt nur ein bis zwei Prozent der Maschinen vollständig nachhaltig.
Bauindustrie und Maschinenverband kritisieren fehlende Förderung
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie kritisiert die fehlende Förderung teurer, elektrobetriebener Bagger oder Baufahrzeuge. Bei der Vergabe, auch staatlicher Aufträge, werde der Klimaschutz immer noch zu wenig berücksichtigt. Seit der letzten Bauma habe sich daran wenig geändert. Am Ende gewinne in der Regel noch immer das Angebot, das die niedrigsten Kosten in Aussicht stellt. Investitionen in nachhaltige Baumaschinen würden sich für die Baufirmen bislang nicht rechnen.
Auch der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (vdma) kritisiert fehlende Förderungen und Weichenstellungen seitens der Politik. Wenn man den Absatz nachhaltigerer, aber auch wesentlich teurerer Baumaschinen ankurbeln wolle, müssten finanzielle Anreize geschaffen werden.
Familien müssen einige Widrigkeiten in Kauf nehmen
In den vergangenen Jahren haben viele Familien die Bauma besucht, um Bagger zu bestaunen oder auch mal selbst etwas auszuprobieren. Zwar mag das vielen Kindern Spaß bereiten, allerdings ist die Bauma eigentlich keine Besuchermesse. Es ist zu allen Zeitpunkten sehr voll, der Eintritt mit Rollern ist nicht erlaubt und ab fünf Jahren zahlen Kinder den vollen Eintrittspreis in Höhe von 38 Euro. Wer trotzdem mit Kindern hingeht, sollte sich auf viele Laufkilometer einstellen, kann dafür aber auch in den Genuss eines echten Baggerballetts kommen. Zudem sind aufgrund des erwarteten Besucheransturms Kinderwagen nicht gerne gesehen und es kann sein, dass man am Eingang aus Sicherheitsgründen abgewiesen wird.
Transparenzhinweis: In einer früheren Fassung des Texts hieß es fälschlicherweise, Kinderwagen seien auf der Bauma nicht erlaubt. Korrekt ist, dass sie nicht gern gesehen sind und möglicherweise aus Sicherheitsgründen abgewiesen werden. Das haben wir am 7. April um 10:30 Uhr korrigiert.
Im Video: Bauma-Start - Unternehmen hoffen und bangen
In München hat heute die Bauma begonnen: Die größte Messe der Welt. Mehr als eine halbe Million Menschen werden erwartet.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!