In zahlreichen Städten in den USA haben Demonstranten gegen Präsident Donald Trump und seine Politik protestiert. In der US-Hauptstadt Washington zogen am Samstag tausende Demonstranten unter dem Motto "Hands off!" ("Hände weg") zur nahe dem Weißen Haus gelegenen Parkanlage National Mall, um ihren Unmut über den Republikaner und dessen Berater Elon Musk kundzutun.
Sie trugen Schilder mit Aufschriften wie "Nicht mein Präsident!", "Hört auf, Amerika zu zerstören", "Schande über Trump", "Hände weg von der Demokratie" oder "Stoppt den Coup".
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Demos gegen Trump von New York bis Miami
Auch in New York demonstrierten trotz Nieselregen Tausende gegen Trump und Musk. Im Bryant Park hielten sie Schilder in die Höhe mit Aufschriften wie "Zieht Elon den Stecker" oder "Ich kann das hier überhaupt nur schreiben, weil es ein Bildungsministerium gab". Auch in anderen Städten - etwa in Atlanta, Boston, Miami oder Charlotte - gab es größere Proteste.
Für Samstag waren insgesamt 1.200 Demonstration in allen 50 US-Bundesstaaten geplant. Ein loses Bündnis linker Gruppierungen hatte zu den Protesten gegen Trump aufgerufen.
"Wir werden nicht schweigen"
Die Demonstranten kritisieren unter anderem Trumps Vorgehen gegen Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung, den Kahlschlag bei Bundesbehörden und Regierungsprogrammen und die aggressive Zollpolitik des Präsidenten. Sie werfen dem Rechtspopulisten auch vor, die Demokratie und den Rechtsstaat auszuhöhlen. "Es ist äußerst besorgniserregend zu sehen, was mit unserer Regierung passiert, und dass die Gewaltenteilung vollkommen überrannt wird", sagte die 66-jährige Demonstrantin Jane Ellen Saums. Der Bürgerrechtsaktivist Graylan Hagler sagte, die Trump-Regierung habe "einen schlafenden Riesen" geweckt. "Wir werden uns nicht setzen, wir werden nicht schweigen, und wir werden nicht weggehen."
Erwartet wurden die größten Proteste gegen Trump seit dessen Amtsantritt im Januar. Allerdings wurde mit weitaus weniger Demonstranten gerechnet als nach Trumps erstem Amtsantritt 2017, als allein an einer Großkundgebung in Washington mit dem Namen Women's March geschätzt eine halbe Million Menschen teilnahm. Die Organisatoren der Kundgebung in der US-Hauptstadt hatten 20.000 Demonstranten erwartet, am Nachmittag meldeten sie aber bereits eine deutlich höhere Teilnehmerzahl.
Auch in Europa gingen Menschen auf die Straße
Demonstrationen gegen Trump und Musk, der für den rechtspopulistischen Präsidenten die Kürzungen im Staatsapparat vorantreibt, gab es am Samstag auch in europäischen Städten wie etwa London, Rom und Paris. In Deutschland versammelten sich Menschen in Frankfurt am Main und in Berlin vor einem Tesla-Ausstellungsraum.
Trump treibt seit seinem Amtsantritt eine radikale Politikagenda voran, die unter anderem die Außenpolitik, die Migrationspolitik und die Wirtschaftspolitik umfasst. Der 78-Jährige nimmt dabei für einen US-Präsidenten beispiellose Machtbefugnisse für sich in Anspruch, was zu einer wahren Flut von Klagen geführt hat.
Kritiker werfen Trump vor, der Demokratie im Land schweren Schaden zuzufügen. Die oppositionellen Demokraten von Trumps Vorgänger Joe Biden wirken teilweise wie gelähmt angesichts des Tempos, mit dem der Republikaner seine Politik umsetzt.
Mit Informationen von AFP, dpa und Reuters
Im Audio: USA - Tausende demonstrierten gegen Trumps Regierungspolitik
USA: Tausende demonstrierten gegen Trumps Regierungspolitik
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