Eine Ein-Euro-Münze steht zwischen gerösteten Kaffeebohnen
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Kaffeepreise steigen

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Ernteausfälle in den Anbauländern: Bohnenkaffee deutlich teurer

Ernteausfälle in den Anbauländern: Bohnenkaffee deutlich teurer

Ernteausfälle in wichtigen Kaffee-Anbauländern haben für stark steigende Preise bei Rohkaffee gesorgt. Die Folge: In Deutschland war Bohnenkaffee im April um 12,2 Prozent teurer als im April 2024.

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Für Kaffee mussten die Menschen in Deutschland zuletzt deutlich tiefer in die Tasche greifen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, haben sich die Verbraucherpreise für Bohnenkaffee im April um 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht. Damit fiel der Preisanstieg deutlich größer aus als bei Nahrungsmitteln insgesamt (2,8 Prozent) und die allgemeine Inflation (2,1 Prozent).

Extremwetter sorgt für Ernteausfälle

"Die deutliche Erhöhung der Verbraucherpreise für Kaffee dürfte maßgeblich auf die Importpreise für Rohkaffee zurückzuführen sein, welche aufgrund von Faktoren wie Ernteausfällen durch extreme Wetterlagen stark angestiegen sind", erklärte Destatis. Im weltweit wichtigsten Kaffee-Anbauland Brasilien war 2024 das wärmste je gemessene Jahr, Dürre und heftige Waldbrände setzten den Kaffeebauern zu. 

Im April waren die Einfuhrpreise für nicht geröstete Kaffeebohnen 53,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die Einfuhrpreise für Kaffee, entkoffeiniert oder geröstet, sind im April um 35,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, wie Destatis weiter mitteilte. Noch deutlicher ist der Anstieg im mittelfristigen Vergleich: Hier lagen die Importpreise für nicht geröstete Kaffeebohnen im April 2025 um 147,4 Prozent höher als im April 2021. Kaffee, entkoffeiniert oder geröstet, verteuerte sich in diesen vier Jahren um mehr als zwei Drittel.

Die Verbraucherpreise steigen jedoch nicht analog zu den Importpreisen, sondern prozentual zu ihrem Anteil am Verkaufspreis. Aktuell liegt der Preis für ein Pfund Rohkaffee an den Börsen bei rund 3 Euro.

Kaffeeimporte steigen trotz Preiserhöhungen

Trotz steigender Preise ist der Import von Kaffee nach Deutschland deutlich gestiegen – und zwar 2024 um gut 14 Prozent zum Vorjahr. Langfristig wuchs die Importmenge gemessen am Jahr 2015 um knapp 8 Prozent. Der mit Abstand meiste Kaffee kam aus Brasilien, gefolgt von Vietnam und Honduras.

Auch der Konsum der Verbraucher bleibt in Deutschland auf hohem Niveau. Pro Kopf wurden im vergangenen Jahr durchschnittlich rund 163 Liter Kaffee getrunken, so der Deutsche Kaffeeverband. Das ist nur etwas weniger als der Rekordwert in der Corona-Pandemie, als der Kaffeekonsum hierzulande inmitten von Lockdowns und Homeoffice auf 169 Liter pro Kopf stieg.

Mit Informationen von dpa, AFP, Reuters und KNA

Im Video: Teurer Genuss - Warum die Kaffeepreise explodieren

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Warum die Kaffeepreise explodieren

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