Chipkarten gesetzlicher Krankenkassen
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Viele gesetzliche Krankenkassen werden erneut teurer
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Viele gesetzliche Krankenkassen werden erneut teurer

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Höhere Kassenbeiträge treffen gut die Hälfte der Versicherten

Höhere Kassenbeiträge treffen gut die Hälfte der Versicherten

Die meisten gesetzlichen Krankenkassen haben ihre Beiträge fürs nächste Jahr festgelegt: Bundesweit dürften auf mehr als die Hälfte der Versicherten Anhebungen zukommen. Bayern steht besser da.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Thema des Tages am .

Die größte bundesweite Krankenkasse, die Techniker Krankenkasse, wird nächstes Jahr teurer: um 0,24 Prozentpunkte geht es nach oben, auf 17,29 Prozent vom Bruttolohn. Bundesweit hat die TK 12,2 Millionen Versicherte, 1,7 Millionen davon in Bayern. Auch die Nummer drei unter den bundesweiten Kassen, die DAK, hebt den Beitragssatz an. Er liegt künftig bei 17,8 Prozent, ein Aufschlag um 0,4 Prozentpunkte. Von den bundesweit rund 5,4 Millionen DAK-Versicherten leben rund 750.000 in Bayern.

AOK Bayern kann Beitragssatz halten

Teurer wird auch die Mehrzahl der AOKs. Insgesamt sieben der elf Ortskrankenkassen heben ihre Beiträge zum Jahreswechsel an. Darunter sind auch die AOKs in Nachbar-Bundesländern Bayerns, wie Baden-Württemberg und Hessen. Weil auch eine ganze Reihe von Betriebskrankenkassen teurer wird, dürfte bundesweit mehr als die Hälfte der Kassenpatienten bald per Brief über eine Beitragssatzanhebung informiert werden. In diesem Fall können sie ein Sonderkündigungsrecht wahrnehmen.

In Bayern ist die Lage günstiger als im bundesweiten Schnitt. Denn die AOK Bayern steht finanziell besser da als viele Schwester-Kassen in anderen Bundesländern. Mit rund 4,6 Millionen Versicherten ist sie mit Abstand Marktführer unter den gesetzlichen Kassen im Freistaat. Was der Vorstand schon angekündigt hatte, hat der Verwaltungsrat jetzt bestätigt: Die AOK Bayern geht mit einem stabilen Beitragssatz von 17,29 Prozent ins neue Jahr.

Auch Barmer- und BKK-Firmus-Beiträge bleiben stabil

Eine "solide Wirtschaftsweise" habe es der AOK Bayern ermöglicht, ihre Rücklagen so aufzufüllen, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist, sagte der Verwaltungsrats-Vorsitzende der Kasse, Ivor Parvanov, dem BR. Andere Kassen hingegen hätten es nicht geschafft, die Mindest-Rücklage von 20 Prozent einer Monatsausgabe zu erreichen, ohne den Beitragssatz zu erhöhen.

Stabil bleibt auch die bundesweite Nummer zwei, die Barmer. Sie hat in Bayern 1,1 Millionen Versicherte. Und auch für die rund 163.000 Versicherten der BKK Firmus in Bayern bleibt der Beitragssatz unverändert. Wegen ihres vergleichsweise niedrigen Beitragssatzes von derzeit 16,78 Prozent ist die Kasse mit Sitz in Osnabrück in den vergangenen zwei Jahren sprunghaft gewachsen, auf bundesweit rund eine Million Versicherte.

Forderung nach Reformen - Senkung der Beiträge als Ausnahme

Auch wenn die AOK Bayern im Moment vergleichsweise gut da steht, fordert ihr Verwaltungsratschef schnelle Maßnahmen von der Politik. "Die Ausgaben steigen immer noch deutlich schneller als die Einnahmen", betont Parvanov. Es gebe tiefgreifende Strukturprobleme in der Gesundheitsversorgung, die der Gesetzgeber angehen müsse.

Niedrigere Beiträge sind zum Jahreswechsel eine absolute Seltenheit. So wird die Knappschaft um 0,1 Prozentpunkte günstiger. Mit einem Beitragssatz von 18,9 Prozent liegt sie aber weiter am oberen Ende. In Bayern hat die Knappschaft rund 32.000 Versicherte.

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