Das Logistikzentrum von Depot in Niedernberg im Landkreis Miltenberg
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Deko-Unternehmen Depot beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung

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Insolvenz der Deko-Kette Depot: Hoffen auf einen Neustart

Insolvenz der Deko-Kette Depot: Hoffen auf einen Neustart

Für viele kam es doch überraschend: Die Insolvenz des Deko-Händlers Depot. Während IHK und Politik auf einen Neustart des unterfränkischen Unternehmens hoffen, bangen tausende Beschäftigte um ihre Jobs. Nur bis September sind ihre Löhne gesichert.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Seit über 70 Jahren gibt es das Familienunternehmen Gries Deco in Niedernberg am Untermain. Unter dem Namen Depot betreibt die Gries Deco eigenen Angaben zufolge mehr als 300 Filialen in Deutschland, ist in Österreich und der Schweiz vertreten. Nun die Hiobsbotschaft: Der Deko-Händler hat Insolvenz beantragt – in Eigenverwaltung. Die Geschäftsführung kann das Unternehmen weiter verantwortlich lenken und selbstständig sanieren. Das Aschaffenburger Amtsgericht bestätigte auf BR24-Nachfrage, dass ein entsprechender Antrag auf das Schutzschirmverfahren eingegangen ist.

Bürgermeister: "Insolvenz überraschend gekommen"

Ralf Sendelbach (Freie Wähler), Bürgermeister in Niedernberg, zeigt sich betroffen. Es sei zwar bekannt gewesen, dass sich das Unternehmen sanieren wolle – Corona, der Ukraine-Krieg und die Inflation hätten schließlich allen zugesetzt. Die Insolvenz sei jetzt aber doch überraschend gekommen. "Wir hoffen, dass sich das Unternehmen auf sichere Beine stellen kann. Gries-Deco, Depot, das ist eine bekannte Marke – das große Logistikzentrum ist ja quasi das Entree nach Niedernberg, weithin sichtbar", so Sendelbach im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk.

IHK: "Perspektiven und Neuausrichtung wichtig"

Vor elf Jahren investierte das Unternehmen 120 Millionen Euro und baute an seinem Unternehmenssitz in Niedernberg im Landkreis Miltenberg eines der größten Logistikzentren und Hochregallager Deutschlands. Der Aschaffenburger IHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Freundt hofft, dass es im Rahmen des Insolvenzverfahrens nun einen Neustart für das Familienunternehmen geben wird. Der Handel stünde vor Herausforderungen und müsse beide Seiten bedienen – stationär und online: "Es ist wichtig, dass Perspektiven aufgezeigt werden, eine Neuausrichtung ist wichtig. Wir müssen den Fokus auch mehr auf unsere Innenstädte richten – da sind alle gefragt, an einem Strang zu ziehen: Handel, Stadtmarketing, Bürgermeister und Gastronomie", so Freundt. Dem trage etwa das IHK-Projekt "Heimat shoppen" Rechnung. Bei der zweiten Auflage seien bereits 14 Kommunen am Untermain dabei.

Unternehmer Gries: "Schutzschirmverfahren bewusst gewählt"

Wie viele der 4.400 Arbeitsplätze bei Gries Deco wegfallen werden, ist noch unklar. Erst Anfang des Jahres hatte Unternehmer Christian Gries wieder selbst die operative Führung des Unternehmens übernommen, um es "trotz der hohen Dynamik der Veränderungen der Einzelhandelsmärkte auch dauerhaft weiter in einer führenden Marktposition zu halten". Mit dem jetzt gewählten Schutzschirmverfahren verkürze sich der bis dato über mehrere Jahre geplante Transformationsprozess auf wenige Monate, heißt es von Seiten des Unternehmens.

Christian Gries ließ mitteilen, dass der Weg des Schutzschirmverfahrens sehr gut vorbereitet und bewusst gewählt wurde. "Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner – zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen", so Gries. Klares Ziel sei es, das künftige Geschäftsmodell von Depot im Schulterschluss mit allen Stakeholdern in Richtung eines weg- und zukunftsweisenden Schulterschlusses für nachhaltig erfolgreichen und resistenten Einzelhandel auszurichten.

Löhne und Gehälter bis September gesichert

Der Geschäftsbetrieb läuft demnach uneingeschränkt weiter. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland seien bis September 2024 gesichert. Der finale Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens soll bis spätestens zum Jahreswechsel 2024/2025 stehen.

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