Arbeiter protestieren mit IG-Metall-Flaggen
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Protest der Valeo-Mitarbeiter in Bad Neustadt

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Protest gegen Valeo-Teilschließung in Bad Neustadt

Protest gegen Valeo-Teilschließung in Bad Neustadt

Der Automobil-Zulieferer Valeo schließt ab Sommer 2024 seine Fertigung für Elektromotoren in Bad Neustadt. Dagegen haben dort jetzt etwa 1.000 Menschen protestiert – Betroffene und auch Beschäftigte anderer Unternehmen der Branche.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Mit Fahnen und Pfeifen, teilweise auch im Rot der Gewerkschaft gekleidet – so sind heute in Bad Neustadt vor dem Werk des Automobil-Zulieferers Valeo zahlreiche Menschen zusammengekommen. Etwa 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren es laut IG Metall. Der Hintergrund: Valeo will einen Teil des Werks im Landkreis Rhön-Grabfeld im Sommer 2024 schließen. Etwa 300 Menschen sind davon direkt betroffen.

Solidarität aus der Branche

Neben den Valeo-Beschäftigten waren aus Solidarität gegen den Arbeitsplatzabbau auch zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderen Unternehmen gekommen – von Bosch Rexroth und ZF aus Schweinfurt sowie von Siemens aus Bad Neustadt. "Die Nachricht von Valeo, das Werk in Bad Neustadt zu schließen und die Arbeitsplätze zu gefährden, hat uns tief getroffen", sagte Thomas Höhn von der IG Metall Schweinfurt. "Wir sind entschlossen, für den Erhalt der Arbeitsplätze und die Zukunft des Standorts zu kämpfen." Die Protestkundgebung biete eine Gelegenheit, die Stimmen der Beschäftigten zu hören, so Höhn.

300 Arbeitsplätze bedroht

Jessica Reichert, Betriebsratsvorsitzende des Valeo-Standorts Bad Neustadt, erklärte: "Die Beschäftigten sind schockiert und haben Angst um ihre Zukunft. Es betrifft circa 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit auch ihre Familien". Ihrer Einschätzung nach wird es für die Betroffenen nach einer Entlassung schwer, entsprechende Jobs in der Region zu finden.

Bei der Protestkundgebung vor Ort waren auch Bad Neustadts 1. Bürgermeister Michael Werner (Freie Wähler) und Landrat Thomas Habermann (CSU). Beide bekräftigten, den Kampf für die Erhaltung der Jobs zu unterstützen. Darüber hinaus sagte Höhn von der Gewerkschaft IG-Metall, dass man Valeo "auf den Zahn fühlen" wolle. Denn Bad Neustadt ist Modellregion für Elektromobilität. Da passe es eigentlich "nicht in die Logik", dass man nun bei Valeo die Produktion für Elektromotoren beenden möchte.

Unternehmen begründet Arbeitsplatzabbau mit Auftragsrückgang

Ende September war bekannt geworden, dass der Automobil-Zulieferer Valeo in Bad Neustadt einen Teil seines Werks im Juli 2024 schließen will. Dann werden im Valeo-Werk in Bad Neustadt keine Elektromotoren mehr produziert. Das bestätigte Valeo-Sprecher Andreas vom Bruch auf Anfrage von BR24. Vom Bruch begründete den Schritt mit deutlichen Volumenrückgängen. Somit sei der Standort Bad Neustadt nicht mehr in der Lage, seine Wettbewerbsposition zu behaupten. Der Standort erlebe einen stärkeren Rückgang der Produktionsmengen als ursprünglich geplant und sei damit nicht mehr wettbewerbsfähig.

Mitarbeiter sollen an anderen Valeo-Standorten unterkommen

Der Nachfragerückgang sei nicht auf Versäumnisse von Valeo zurückzuführen, sagte der Sprecher. Valeo sei entschlossen, den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mobil sind, Arbeitsplätze an anderen Valeo-Standorten anzubieten. Weitere Werke gibt es unter anderem in Ebern im Landkreis Haßberge und im oberfränkischen Kronach. Valeo ist ein Unternehmen mit insgesamt 14 Produktionsstätten in Deutschland. Es werde eine starke Einbindung aller deutschen Valeo-Standorte zur Unterstützung geben, so vom Bruch.

Entwicklung und Testabteilung bleibt in Bad Neustadt

Wenn ab Juli 2024 die Produktion in Bad Neustadt eingestellt wird, bleibt der Standort dem Unternehmen zufolge ein Forschungs- und Entwicklungskompetenzzentrum. Test und Validierung sollen dort ebenfalls verbleiben. Etwa 200 Valeo-Arbeitsplätze würden somit in Bad Neustadt erhalten bleiben. Produziert wird ab Juli 2024 aber in Polen. Dort befindet sich bereits ein Valeo-Werk.

Gewerkschaft gibt sich kämpferisch

Valeo hatte die gut 500 Beschäftigten Ende September über den Stellenabbau informiert. Thomas Höhn von der IG Metall Schweinfurt sagte: "Zusammen mit der Politik haben wir 2010 erfolgreich dafür gekämpft, die Zukunftstechnologie Elektromobilität in Bad Neustadt anzusiedeln. Wir werden die Entscheidung des Unternehmens nicht kampflos hinnehmen." Die Gewerkschaft sei bereits im Gespräch mit Rathaus und Landratsamt. Zudem hoffe man auch aus München vom bayerischen Wirtschaftsminister Unterstützung zu bekommen. Überdies werde es weitere Protestaktionen geben, so Höhn.

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