Streik-Ende: Die Züge rollen langsam wieder an
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Tarifstreit bei der Bahn: So geht es jetzt weiter

Tarifstreit bei der Bahn: So geht es jetzt weiter

Ab sofort gilt wieder der reguläre Fahrplan - und Deutsche Bahn und Lokführergewerkschaft GDL erstellten einen Fahrplan für Verhandlungen. Den ganzen Februar hindurch sollen Punkte ausgehandelt werden, die Bahnfahren tatsächlich verändern könnten.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft am .

Verhandeln statt streiken - das ist zunächst im Tarifkonflikt bei der Bahn angesagt: Ab kommenden Montag wollen die Lokführergewerkschaft GDL und die Bahn wieder an einem Tisch sitzen. Wasserstandsmeldungen wird es in dieser Zeit nicht geben. Bis zum 3. März wollen sie versuchen, die Kuh vom Eis zu bringen. BR24 beantwortet die wichtigsten Fragen.

Ist jetzt wirklich Ruhe bis März?

Auf eines können sich Bahnkunden verlassen: Bis zum 3. März gibt es keinen neuen Streikaufruf. Dazu verpflichtete sich die GDL mit einer Unterschrift. Ob aber nach fünf Wochen Verhandeln der Konflikt gelöst ist, bleibt abzuwarten. Denn die großen Knackpunkte müssen dafür erst einvernehmlich ausgeräumt werden. Das ist nach wie vor ambitioniertes Vorhaben, aber nicht ausgeschlossen.

Entsprechend kann eine mögliche Verlängerung nicht ausgeschlossen werden. Und wenn beide in den kommenden Wochen nicht wirklich weiterkommen, sollen Moderatoren ihr Glück versuchen. Wen sie jeweils dafür auserkoren, ist offen. Eine klassische Schlichtung mit zwei Unparteiischen, so wie in den letzten Tagen von Politik und Wirtschaftsverbänden gefordert, ist das aber nicht.

Im Video: Reisende froh über Streik-Ende

Reisende froh über Streik-Ende
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Reisende froh über Streik-Ende

Welche Kernpunkte werden verhandelt?

Zwar vereinbarten beide Seiten Stillschweigen über die Verhandlungen selbst, es gibt aber für diese Gespräche einen Fahrplan, der von der GDL und von der Bahn unterschrieben wurde. Er umfasst neun Punkte und wurde in der Nacht zum Samstag bei einem Treffen in Dresden ausgehandelt. Demnach soll es eine "nachhaltige Entgelterhöhung" geben - und zwar nicht nur in Prozenten.

Möglich sei auch ein Festbetrag, von dem Niedrigverdienerinnen und -verdiener mehr profitieren würden. Die Lokführergewerkschaft hatte das gefordert. Im Angebot der Bahn war das bisher nicht vorgesehen. Vorab gibt es im März für Vollzeitkräfte schon einmal 1.500 Euro als sogenannte Inflationsausgleichs-Prämie - steuer- und abgabenfrei. Azubis und Dual-Studierenden wird die Hälfte überwiesen.

Wie sieht es mit der 35-Stunden-Woche aus?

Beim Streitpunkt "kürzere Arbeitszeiten" wurde vereinbart, über Modelle für Beschäftigte in Schicht zu verhandeln. Konkreter wird der Fahrplan da aber nicht. Die Gewerkschaft will die 35- statt der gültigen 38-Stundenwoche, schrittweise und bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn bot bisher eine Stunde weniger an, und zwar ab 2026 - wenn bis dahin genügend neue Kräfte gewonnen werden können.

Weitet die GDL jetzt ihren Verhandlungsbereich aus?

Auch die Forderung der GDL, künftig nicht mehr nur Tarifverträge für das Zugpersonal aushandeln zu können, sondern auch im Bereich Infrastruktur, dürfte ein kritischer Punkt der Gespräche sein. Das wären zum Beispiel die Fahrdienstleiter in den Stellwerken, für die bisher die weitaus größere Konkurrenz-Gewerkschaft EVG die Verträge aushandelt.

Die Bahn hatte bisher abgelehnt, auch die GDL als Tarifpartner zu akzeptieren. Die GDL sei dort zu wenig organisiert, hieß es. Zu diesem Thema gebe es auch noch immer keine Einigkeit, heißt es im Einigungspapier. Es dürfte ein wesentlicher Knackpunkt der anstehenden Verhandlungen werden.

Und was ist mit den Streiks im ÖPNV?

Die Gewerkschaft Verdi rief am Montag zu Streiks im öffentlichen Personennahverkehr auf. Bayern ist davon aber nicht betroffen. U- und Straßenbahnen und die Busse werden in den 20 Städten im Freistaat, die den Nahverkehr wie München, Nürnberg, Augsburg oder Regensburg noch selber betreiben, weiterhin unterwegs sein.

Claus Weselsky (l), GDL-Chef, und Martin Seiler, DB-Personalvorstand, hier beim Auftakt der Tarifverhandlung im November 2023.
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Claus Weselsky (l), GDL-Chef, und Martin Seiler, DB-Personalvorstand, hier beim Auftakt der Tarifverhandlung im November 2023.

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