Blick auf den Schliersee mit Bergpanorama.
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Bayern bleibt das Inlands-Reiseziel Nummer Eins der Deutschen. Lieber als im eigenen Land verreisen sie aber ins Ausland - vor allem ans Meer.

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Inlandstourismus: Reiseboom setzt sich auch in Bayern fort

Inlandstourismus: Reiseboom setzt sich auch in Bayern fort

Den Urlaub werden sich die Deutschen trotz allgemeiner Wirtschaftsflaute auch in diesem Jahr wieder etwas kosten lassen. Bayern bleibt dabei Reiseland Nummer eins - natürlich nur im Inlandstourismus.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Wohin fahren die Deutschen am liebsten in den Urlaub? Im Ausland baute Spanien mit Traumzielen wie Mallorca seine Spitzenposition zuletzt immer weiter aus. Stark im Kommen ist nach wie vor der Griechenland-Urlaub, wobei das Preis-Leistungs-Verhältnis in der benachbarten Türkei wegen der Abwertung der türkischen Lira besonders günstig ist. Trotz Nahostkonflikt bleiben auch arabische Länder wie Ägypten gefragt.

Das sind erste Ergebnisse der Reiseanalyse 2024 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR), vor der Tourismusmesse ITB, die nächste Woche in Berlin beginnt.

Auslandsreisen im Mittelpunkt - aber Bayern im Inland weiter vorn

Schon 2023 fuhren die Deutschen bereits fast wieder so oft in Urlaub wie im vergangenen Jahr vor der Corona-Krise. Die Ausgaben erreichten dabei mit 87 Milliarden Euro sogar einen neuen Rekordwert. Die FUR ist optimistisch, dass dieser Trend 2024 anhält. Beim Urlaub von fünf Tagen und mehr konzentrierten sich die Ausgaben allerdings häufiger nur noch auf eine große Reise, statt wie früher auf zwei oder mehr Urlaube im Jahr.

Schwerpunkt ist dabei das europäische Ausland. So liegt das boomende Kroatien als Reiseziel bei längeren Aufenthalten ab fünf Tagen fast schon gleichauf mit dem Freistaat Bayern.

Bayern vor allem für kürzere Reisen gefragt - etwa übers Wochenende

Bei Kurztrips von zwei bis vier Tagen geht es oft ins Inland, wo Bayern im Bundesländervergleich 2023 wieder vorn lag. Es folgen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, das aber stark zurückgefallen ist. Insgesamt ging der Marktanteil des Inlandstourismus aber weiter zurück.

Inlandsreisen hatten im Corona-Jahr 2020 wegen der Reisebeschränkungen einen bisherigen Höchststand erreicht. Inzwischen geht es vor allem wieder ans Mittelmeer.

Viele Reisende haben ihren Sommerurlaub schon fest im Blick

Die meisten Deutschen haben für 2024 bereits konkrete Reisepläne, 41 Prozent wissen sogar schon genau, wo es hingehen soll. Nur sparen wollen die wenigsten dabei. Urlaub hat bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern wieder einen sehr großen Stellenwert, trotz gestiegener Reisekosten und allgemeiner Inflation.

Zunächst einmal zeige sich bei den Urlaubsplänen 2024 ein Optimismus - allen Krisen zum Trotz - heißt es in der Reiseanalyse der FUR, die entsprechende Zahlen schon seit mehr als 50 Jahren erhebt: "Trotz der vergleichsweise negativen Aussichten auf die wirtschaftliche Lage sind die Urlaubspläne der Deutschen positiv", ermittelten die Forscher. Nur zehn Prozent wollten in diesem Jahr gar nicht wegfahren, 73 Prozent der Bevölkerung planen sicher zu verreisen und bei 41 Prozent stehe das Ziel schon fest, so die Studie.

Das seien mehr als im gleichen Zeitraum 2023 und ähnliche Werte wie vor der Corona-Pandemie, was bedeute, dass zumindest eine lange Urlaubsreise im Jahr für die meisten zum Leben dazugehöre. Falls das Geld knapp sitze, werde eher in anderen Bereichen gespart als am Urlaub selbst. Das alles sorge am Ende dafür, dass nur wenige Bundesbürger aus finanziellen Gründen auf ihre Reisen verzichteten.

Konstante Reisemotive: Was Menschen im Urlaub erleben wollen

Die FUR hat rund 12.000 Touristen zu ihren Reisemotiven befragt: Rund zwei Drittel von ihnen nennen den Abstand zum Alltag als erstes Urlaubsziel mit Entspannung, Spaß und Freude gleichauf. Frische Kraft, Sonne und Wärme tanken werden dann genannt. Bei 59 Prozent der Reisenden geht es ums Verwöhnen lassen. 56 Prozent wollen "Natur erleben" oder einfach mehr Zeit füreinander haben, beim Ausruhen und Relaxen. 49 Prozent gaben an, im Urlaub "frei sein" zu wollen.

An diesen Zielen hat sich in den vergangenen Jahren kaum etwas geändert. So will man sich in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten die Vorfreude auf den Urlaub als der "schönsten Zeit des Jahres" auch 2024 nicht nehmen lassen, lautet das Fazit der Studie.

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