Die Stimmung der deutschen Verbraucher trübt sich weiter ein. Das zeigt die GfK-Konsumklimastudie für den Oktober. Die leichten Zugewinne aus dem Vormonat sind bereits wieder eingebüßt.
Gesunkene Einkommenserwartungen bremsen die Kauflaune
Konsumexperte Rolf Bürkl macht in erster Linie die Einkommenserwartungen verantwortlich, die sich in diesem Monat stark eingetrübt haben. Neben der aktuell wieder gestiegenen Inflationsrate – das Statistische Bundesamt hatte zuletzt eine Teuerungsrate von 2,4 Prozent ermittelt – präge auch die Sorge um den Arbeitsplatz die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher, so Bürkl. Denn Monat für Monat gehen in der deutschen Industrie rund 10.000 Arbeitsplätze verloren.
Sparneigung weiter hoch
Die anderen Indikatoren des GfK-Konsumklimaindex verzeichnen zwar leichte Zugewinne im Vergleich zum Vormonat. Doch die Konjunkturerwartungen und die Neigung zu größeren Anschaffungen befinden sich auf einem derart niedrigen Niveau, dass leichte Steigerungen nicht ins Gewicht fallen. Zudem ist die Sparneigung weiterhin hoch. Offenbar legen die Deutschen ihr Geld derzeit lieber auf die hohe Kante, um für finanziell schwierige Situationen gewappnet zu sein.
Keine Trendwende in Sicht
Betrachtet man den Langzeittrend, so sprechen die Konsumforscher von einer stagnierenden Entwicklung, die inzwischen seit einem Jahr anhält. "Wir sehen in keiner Größe einen signifikanten Trend nach oben – aber immerhin auch nicht nach unten, was die positive Nachricht in diesem Zusammenhang ist", erklärt Bürkl. Insgesamt sei die Entwicklung der Verbraucherstimmung aber seit Ende letzten Jahres keinen Schritt vorangekommen und das wirke sich auch insgesamt auf die Konjunktur aus.
Wirtschaft dümpelt vor sich hin
Der private Verbrauch beeinflusse das Bruttoinlandsprodukt zu mehr als 50 Prozent. Das gesamtwirtschaftliche Wachstum wird für dieses Jahr mit 0,2 Prozent prognostiziert. Angesichts dieses minimalen Wachstums zieht Bürkl bereits jetzt ein Fazit für das Gesamtjahr 2025: "Es ist wieder ein Jahr gewesen, in dem die deutsche Wirtschaft nicht vorangekommen ist".
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