Die meisten Kfz-Versicherungen laufen turnusmäßig bis Ende des Jahres, mit einer vierwöchigen Kündigungsfrist. Sie müssen also einen Monat vorher gekündigt werden. Und weil der 30. November in diesem Jahr ein Samstag ist, verlängert sich die Frist auf den 2. Dezember.
Branche schreibt rote Zahlen
Die Kfz-Versicherer stehen unter Druck. So steigen die Kosten für Reparaturen seit Jahren stetig, vor allem aufgrund teurer Ersatzteile und hoher Werkstattkosten. Das zeigen Rechnungen des Gesamtverbands der Versicherer (GDV). Demnach kostete ein Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung im vergangenen Jahr im Durchschnitt rund 4.000 Euro, vor zehn Jahren waren es 2.400 Euro.
Das führt zu hohen Verlusten bei den Versicherungen. Nach Angaben des GDV haben die Gesellschaften im vergangenen Jahr drei Milliarden Euro Verlust gemacht und in diesem Jahr sollen es zwischen 1,3 und zwei Milliarden Euro werden.
Preiserhöhungen durften sich fortsetzen
Nachdem aufgrund der roten Zahlen bereits im vergangenen Jahr die Prämien deutlich angehoben wurden, wird es wohl auch heuer erneut teurer werden. Das haben die beiden großen Versicherer in diesem Bereich, die Huk Coburg und die Allianz, bereits angekündigt, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. Der Hauptgeschäftsführer vom GDV Jörg Asmussen verweist zudem darauf, dass die Versicherungsaufsicht Bafin von den Kfz-Versicherern erwartet, dass sie die "Schadeninflation" bei der Kalkulation ihrer Prämien angemessen berücksichtigen.
Das Vergleichsportal Verivox teilte auf Anfrage mit, dass über alle Versicherungsarten hinweg die Preise im Durchschnitt derzeit rund 25 Prozent über dem Vorjahr liegen. Bei dem Vergleichsportal ist Huk Coburg allerdings nicht vertreten. Ein Ende der Teuerungen sei nicht in Sicht, meint Verivox-Geschäftsführer Wolfgang Schütz. Er rechnet auch im nächsten Jahr mit höheren Preisen und verweist unter anderem auf die zunehmende Komplexität moderner Autos. Kameras, Sensoren und elektronische Systeme verteuerten Reparaturen weiter, so Schütz.
Beim Konkurrenten Check24 wollte man auf Anfrage keine näheren Angaben machen. Inwieweit mögliche Preiserhöhungen den einzelnen Kunden treffen, hängt allerdings von vielen Faktoren ab, vor allem von der Auswahl des Versicherers, aber auch von der Ausgestaltung des Tarifs.
Hoher Wettbewerbsdruck bei den Versicherern
Kunden können gerade bei Kfz-Versicherungen leicht vergleichen, mit ein paar Klicks im Internet bekommen sie verschiedene Angebote. Man braucht dafür nur den Fahrzeugschein, ein paar Daten zu Person und Wohnort sowie die jeweilige Schadenfreiheitsklasse, die angibt, wie viele Jahre man unfallfrei gefahren ist.
Da ein Vergleich recht einfach ist, und man dabei unter Umständen Geld sparen kann, steigt auch die Wechselbereitschaft der Kunden. Nach Angaben des ADAC hat jeder zweite Autofahrer in den letzten fünf Jahren die Kfz-Versicherung gewechselt. Das wiederum sorgt bei Versicherern für Druck, die Prämien nicht allzu stark anzuheben, will man nicht allzu viele Kunden und Marktanteile verlieren.
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