Heiße Nächte sind oft unruhige Nächte. Man schläft schlecht ein, man schwitzt und dreht sich von der einen auf die andere Seite. Den Kampf gegen die Hitze sollte man frühzeitig beginnen. Hat sie sich einmal festgesetzt, wird man sie so schnell nicht wieder los.
Ein paar einfache Tipps, die jeder umsetzen kann:
- Die Wohnung oder das Haus dunkel halten. Vor dem Verlassen am Morgen verschließt man am besten alle Jalousien und lässt sie so lange wie möglich unten.
- Regelmäßiges Stoßlüften in den kühleren Stunden des Tages am Morgen oder in der Nacht sorgt für einen Austausch der verbrauchten, meist wärmeren Innenluft.
- Geräte, die zusätzliche warme Luft erzeugen, wenn möglich ausschalten.
Fassade und Dämmung
Aber auch beim Hausbau kann einiges beachtet werden. Die Bayerische Architektenkammer rät dringend von dunklen Fassadenfarben ab. Helle Farben erwärmen sich viel langsamer, denn sie reflektieren die Hitze besser. "Gerade bei langen Hitzeperioden ist es von Vorteil, wenn sich das Haus als Ganzes nicht so schnell erhitzt", betont die Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer, Lydia Haack, im Gespräch mit dem BR.
Ob und wie man es wärmetechnisch aufrüsten muss, hängt von der Bausubstanz und von der Lage des Hauses ab. Alte Häuser haben oft dicke Wände, durch die die Hitze nur sehr langsam eindringen kann. Sie sind oft kühler als viele Nachkriegsbauten, die damals aus Geldmangel qualitativ schlechter gebaut wurden. Ein Haus mit Ost-West-Ausrichtung kann genauso schnell warm werden wie eines mit einer reinen Südseite. Die Nordseite ist tendenziell kühler.
Ob eine Dämmung nötig ist, ist letztlich eine individuelle Entscheidung der Eigentümer. Meist wird sie im Rahmen einer größeren Sanierung durchgeführt, zum Beispiel beim Austausch der Heizung oder der Fenster.
Manchmal hilft auch ein Baum
Architektin Haack rät, sich daran zu erinnern, wie unsere Großeltern ihre Häuser vor Hitze schützten. Ein Baum, der die Fassade mit seinen Blättern beschattet, hält die Hitze ebenso ab wie ein Rankgewächs, das die Außenwand hochklettert.
Begrünte Fassaden sind eine Art natürliche Klimaanlage. Sie schützen vor Sonneneinstrahlung, aber auch vor heftigem Regen, Wind und Kälte. Wichtig ist, dass die Fassade intakt bleibt. Pflanzen, wie Efeu oder Wilder Wein, klettern direkt an der Fassade hoch und können diese beschädigen. Vorsicht: Nicht jedes Haus eignet sich zur Begrünung.
Verschattung nur von außen
Jalousien im Inneren bringen wenig bis nichts. Sie sorgen in erster Linie für Schatten. Am hilfreichsten sind außen angebrachte Rollläden. Sie sorgen dafür, dass die Hitze gar nicht erst an die Fenster gelangt. Große Fenster an den sonnigsten Seiten des Gebäudes laden die Hitze geradezu ein, in das Innere des Hauses vorzudringen.
Rollläden rechtzeitig herunterzulassen, ist die einfachste Möglichkeit im Kampf gegen die hohen Temperaturen. Auch hier lohnt ein Blick in die Vergangenheit: Früher waren Fensterläden üblich. In heißen Ländern wie Spanien oder Italien prägen sie noch heute die Fassaden der Häuser und damit das gesamte Stadtbild. Hilfreich sind zudem Vordächer oder Überdachungen von Terrassen, da sie die direkte Sonneneinstrahlung auf Fassade und Fenster der dahinter liegenden Räume verhindern.
Wärmepumpe als Kühlgerät
Wärmepumpen sind in erster Linie für das Heizen im Winter oder für das Erwärmen des Trinkwassers gedacht. Immer mehr Geräte können aber auch Kühlen. Allerdings kühlt eine Wärmepumpe nur, wenn das Haus eine Flächenheizung wie eine Fußboden- oder Wandheizung hat. An der Wand angebrachte Heizkörper taugen für die Kühlung nicht.
Sinnvoll ist dann auch eine Solaranlage auf dem Dach, die im Sommer den Strom für die Kühlung produziert. Vorteil einer Wärmepumpe, die auch kühlen kann: Man benötigt keine Klimaanlage mehr.
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