Blattläuse gehören zu den häufigsten Widersachern im Kampf der Gärtner um gesunde Pflanzen. Sie ernähren sich von dem zuckerhaltigen Pflanzensaft, den sie mit ihrem Stechrüssel aus den Blättern saugen. An warmen und sonnigen Tagen im Mai vermehren sich Blattläuse rasant.
Daran erkennt man, dass die Pflanze von Blattläusen befallen ist
Blattläuse sind leicht zu erkennen. Achten Sie auf kleine wimmelnde Punkte in Grün, Schwarz, Braun oder Gelb. Auch kaputte oder zusammengerollte Blätter, abgefallene Knospen und ein klebriger Belag auf den Blättern sind ein Hinweis auf einen Befall.
Blattläuse gibt es in unterschiedlichen Farben.
Was kann man gegen Blattläuse tun?
Zuerst einmal sollte der Gärtner nicht in Panik verfallen. In den seltensten Fällen richten Blattläuse eine Pflanze gänzlich zugrunde. Denn wimmeln sie auf einer Pflanze herum, freuen sich ihre natürlichen Feinde über das attraktive Nahrungsangebot. Blattläuse übernehmen im Ökosystem eine wichtige Rolle - als Nahrungsquelle für zahlreiche Tiere, so der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Erst wenn die kleinen Pflanzenblutsauger überhandnehmen, weil es an Fressfeinden mangelt, muss man einschreiten.
Mit welchen Hausmitteln lassen sich Blattläuse bekämpfen?
Ist der Befall noch nicht allzu ausgeprägt, reicht oft schon eine harte Dusche, bei der die Blattläuse abgespült werden. Zudem kann man sie auch einfach mit der Hand abwischen oder mit einer Bürste abstreifen. Ein weiterer Tipp: Paketband mit der Klebefläche nach außen um die Hand wickeln und an die Blätter drücken. Reicht das nicht oder ist die Anzahl der befallenen Pflanzen zu groß, kann man weitere Methoden probieren.
Natürlichen Feinden der Blattläuse eine Heimat bieten
Verbündete im Kampf gegen die Blattläuse sind deren natürliche Feinde. Dazu gehören Schlupfwespen, Schwebfliegen, Florfliegen oder auch Marienkäfer. Blütenstreifen rund um den Gemüsegarten ziehen diese Tiere an. Marienkäfer zum Beispiel fressen sowohl als erwachsene Käfer als auch als Larven Hunderte von Blattläusen.
Der Retter naht: Ein Marienkäfer stürzt sich auf Blattläuse
Fressfeinde in den Garten aussetzen
Wenn die nützlichen Insekten nicht ausreichend vorhanden sind, kann man nachhelfen: Verwenden Sie Karten oder Pappwaben mit den Larven der natürlichen Feinde. Diese erhalten Sie überall im Handel.
Pappwaben mit Florfliegen-Larven
So setzen Sie die Pappwabe mit Florfliegen-Larven ein
Öffnen Sie die Packung erst am Bestimmungsort. Klopfen Sie die Larven aus der Wabe und verteilen sie so einen guten Teil auf die befallenen Pflanzen, den Rest nutzen Sie für die Nachbarpflanzen.
So nutzen Sie die Florfliegen-Karten
Auf den Kärtchen befinden sich Eier der Florfliegen. Hängen Sie die Kärtchen in die befallenen Pflanzen möglichst dicht an die Blätter. Lassen Sie die Karten einige Zeit hängen bis die Larven schlüpfen. Je nach Wetter und Temperatur um die zwei Wochen. Erst dann können die Kärtchen entfernt werden.
Mit Pflanzensuds gegen Blattläuse
Bestimmte Pflanzen können auch als Sud eingesetzt werden, um damit verlauste Pflanzen einzusprühen. Der NABU empfiehlt die Anwendung giftiger Pflanzen sehr zielgerichtet einzusetzen, um keine nützlichen Insekten zu gefährden.
Einige Rezepte gegen Blattlaus-Befall
Pro Liter Wasser werden 100 Gramm getrockneter Rainfarn zugefügt und circa eine halbe Stunde gekocht. Das Ganze abkühlen lassen und zum Besprühen den Sud 1:10, bei stärkerem Befall 1:6 mit Wasser verdünnen.
Die Zubereitung des Suds aus Acker-Schachtelhalm ist ein wenig komplexer. In einen Liter Wasser kommen 150 Gramm Acker-Schachtelhalm, eine große gewürfelte Zwiebel, eine gewürfelte Knolle Knoblauch und etwas Öl. 15 Minuten kochen und abkühlen lassen. Zum Besprühen den abgekühlten Sud im Verhältnis 1:5 mit Wasser mischen.
Neem - natürliches Schädlingsbekämpfungsmittel
Eine weitere Möglichkeit, gegen Schädlinge wie Blattläuse biologisch vorzugehen, ist das sogenannte Neem-Öl oder auch Niem-Öl. Neem ist ein Mittel, das aus dem Neembaum gewonnen wird. Neem sorgt dafür, dass die Schädlinge nicht mehr fressen und sich infolgedessen auch nicht mehr vermehren. Die Pflanze an sich bleibt unbeschadet. Neem wirkt nicht nur gegen Blättläuse - auch Spinnmilben, Buchsbaumzünslern oder anderes Getier kann man damit bekämpfen. Am besten spritzt man es direkt auf die befallene Pflanze.
Längerfristige Planung: Anpflanzungen geschickt gestalten
Manche Schädlinge hassen bestimmte Pflanzen, andere hingegen lieben sie. Bei der Anlage eines Gartens sollte man sich im Vorfeld schlau machen, welche Kombinationen für welches Ziel am günstigsten sind. Knoblauch oder Zwiebeln zum Beispiel, die man zwischen seine Kulturpflanzen setzt, vertreiben nicht nur Blattläuse, sondern auch Wühlmäuse, so der NABU. Auch Lavendel kann Blattläuse abwehren.
Im Video: Gscheid praktisch mit Uri - Mittel gegen Blattläuse
Gscheid praktisch mit Uri: Mittel gegen Blattläuse
Dieser Artikel ist erstmals am 09.05.2021 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert.
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