Beim Online-Voting, das am Donnerstag um 11 Uhr zu Ende ging, hat der Hausrotschwanz die meisten Stimmen aus der Bevölkerung erhalten. Bei der Abstimmung im Internet setzte sich der zierliche Singvogel mit rund 30 Prozent der Stimmen gegen seine Konkurrenten durch. Das hat der Landesbund für Vogel- und Naturschutz, der die Abstimmung gemeinsam mit dem NABU organisiert, mitgeteilt.
Kleiner Singvogel mit lautstarker Stimme
Der Hausrotschwanz ist als einziger Singvogel unter den diesjährigen Kandidaten in der Auswahl gestartet. Er ist zwar klein, trällert dafür morgens aber melodisch und lautstark. Eigentlich verbringt er laut LBV die Winter in Nordafrika.
Mittlerweile überwintert er aber immer öfter auch in Bayern. Wie die LBV-Expertin Franziska Back meint, ist der Vogel, der auch als Glücksbringer gilt, so beliebt, weil er auch in Gärten, Hinterhöfen und auf Lichtungen zu finden ist. "Als Insektenfresser ist er vom Rückgang der Insekten durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen", so die Naturschützer. Er vertritt auch die sogenannten Gebäudebrüter, die es wegen der Sanierungen immer schwerer haben, Nistmöglichkeiten in Nischen und unter Giebeln zu finden.
Fünf Vögel zur Auswahl – jeder steht für gefährdeten Lebensraum
Zur Auswahl standen in diesem Jahr: Nach dem Hausrotschwanz belegte die Waldohreule Rang zwei, gefolgt vom Schwarzspecht, Schwarzstorch und dem Kiebitz. Die fünf Vögel leben sehr unterschiedlich und haben dennoch eines gemeinsam: "Jeder von ihnen steht für ein wichtiges Naturschutzthema und repräsentiert einen gefährdeten Lebensraum, für dessen Bewahrung er im Amtsjahr stehen wird", erklärte LBV-Vogelexpertin Angelika Nelson.
Höchste Beteilung an Online-Voting
Beim diesjährigen Voting haben sich mehr als 143.000 Menschen beteiligt. Laut NABU so viele wie noch nie. "Über die bisher höchste Beteiligung bei einer Vogelwahl freuen wir uns sehr. Sie zeigt: Vögel und die Natur bewegen die Menschen", teilte NABU-Experte Martin Rümmler mit.
Hausrotschwanz löst Kiebitz ab
Nun wird der Hausrotschwanz den Kiebitz als Vogel des Jahres 2024 ablösen. Seit 1971 wird jedes Jahr der "Vogel des Jahres" in Deutschland gekürt. Damals war der Wanderfalke der erste Vogel, dem so Aufmerksamkeit gegeben werden sollte. Seit 2021 wird der Vogel des Jahres durch eine öffentliche Wahl bestimmt.
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