Immer wieder wird im Winter vor Schneeglätte, Blitzeis, Eisregen, überfrierender Nässe oder Glatteis gewarnt. Alle Wetterphänomene führen zu Glätte auf den Straßen und Gehwegen und können für Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer potenziell gefährlich werden. Besonders tückisch aber ist Glatteis, häufig auch Blitzeis genannt. Es ist die Folge eines sogenannten Eisregens.
Was ist Eisregen?
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) unterscheidet zwei Formen von Eisregen. Zum einen ist es ein Niederschlag, der überwiegend aus Eiskörnern besteht, zum anderen ist es unterkühlter Regen, der beim Kontakt mit festen Gegenständen unmittelbar zu Eis gefriert. Die Auswirkung von Eisregen ist Glatteis auf den Straßen oder in einem Eispanzer konservierte Pflanzen oder andere Objekte.
Ein dicker Eispanzer umschließt Bäume und Äste.
Wie entsteht Eisregen oder Schneeregen?
Sowohl gefrierender Regen als auch Schneeregen entstehen durch denselben Prozess. Damit es dazu kommt, müssen zwei Voraussetzungen gegeben sein. Zum einen muss die Temperatur weit über der Oberfläche mild sein, sodass die Regentropfen flüssig sind. In bodennahen Luftschichten aber ist die Luft kalt und frostig, sodass die fallenden Regentropfen gefrieren. Ob es dann zu Schneeregen oder gefrierendem Regen kommt, hängt von der Dicke der eiskalten Luftschicht in Bodennähe ab.
Schneeregen besteht aus gefrorenen Regentropfen und bildet sich, wenn die eiskalte Luftschicht entlang der Oberfläche so dick ist, dass die Regentropfen gefrieren, bevor sie den Boden erreichen. Gefrierender Regen hingegen entsteht, wenn die eiskalte Luftschicht so dünn ist, dass die Regentropfen nicht genügend Zeit zum Gefrieren haben, bevor sie den Boden erreichen. Da der Boden kälter als die Luft ist, gefriert die Feuchtigkeit sofort. Es bildet sich eine dünne, extrem glatte Eisschicht auf allem, was mit den Regentropfen in Berührung kommt, schreibt der International Weather Service. Dieses Phänomen wird Glatteis oder häufig auch Blitzeis genannt.
Wann entsteht gefrorener Regen, wann Schneeregen?
Was ist Blitzeis?
"Der Begriff Blitzeis ist eine Wortschöpfung der Medien. Er ist in der Meteorologie nicht definiert. Mit diesem Begriff wird aber meistens das plötzliche Erscheinen von Glatteis beschrieben", schreibt der DWD. Glatteis ist für das menschliche Auge oft nur schwer zu erkennen, sodass man nur selten rechtzeitig reagieren kann. Tückisch ist außerdem, dass Blitzeis auch nur partiell an schattigen oder kühleren Stellen auftreten kann wie zum Beispiel auf Brücken oder auf Straßen und Wegen durch Waldgebiete.
Warum ist Blitzeis so gefährlich?
Blitzeis ist im Straßenverkehr und auch für Fußgänger gefährlich, da der Untergrund zur Eisbahn wird. Autofahrer können besonders schnell die Kontrolle über ihr Auto verlieren, sodass Unfälle programmiert sind. Auch Fußgänger können sich bei Stürzen verletzen.
Gefährdung durch Neuschnee und Schneematsch
Auch Neuschnee oder Schneematsch können zum Ausrutschen auf dem Gehweg oder Schlittern im Straßenverkehr führen, wenn auch nicht in so gravierendem Maße wie Glatteis. Zudem ist die Einschränkung offensichtlich, anders als beim Blitzeis. Auch ABS und Winterreifen oder Spikes an Schuhen können die Rutschgefahr mindern.
Wie entsteht Schnee?
Schnee entsteht in großer Höhe in den Wolken. Wenn es in der Wolke kälter als etwa -10° Celsius ist, bilden sich aus Wassertropfen Schneekristalle, die immer weiter anwachsen. Werden sie zu schwer, fallen sie zu Boden. Ob aber Schnee, Regen, Graupel oder Eisregen auf der Erde ankommen, hängt davon ab, welche Temperatur die Luftschichten haben, die die Schneeflocken passieren müssen.
Was ist gefrierende oder überfrierende Nässe?
Gefährlicher als Schnee ist die sogenannte gefrierende Nässe oder überfrierende Nässe. Auch sie ist - ähnlich wie Blitzeis - schwer mit bloßem Auge zu erkennen. Sie tritt auf, wenn der Boden durch einen Regenschauer nass oder feucht ist und es zum Beispiel nachts friert. Der Boden kann nicht schnell genug trocknen, bevor die Feuchtigkeit zu einer dünnen Eisschicht gefriert.
Im Video: Gefahr durch Glatteis – was Sie wissen müssen (24.11.25)
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