Ein heterosexuelles Paar liegt im Bett. Der Mann schläft, die Frau liegt wach und schaut zur Decke.
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Erholsamer Schlaf: Warum er ungleich verteilt ist

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Erholsamer Schlaf: Warum er ungleich verteilt ist

Erholsamer Schlaf: Warum er ungleich verteilt ist

Stress in der Arbeit, Streit in der Familie – das sind die häufigsten Gründe für Schlafstörungen. Doch auch das Einkommen, die Lebensphase und die Umwelt entscheiden mit darüber, ob man gut schläft oder nicht.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Was haben das Einkommen oder der Schulabschluss mit einem gesunden Schlaf zu tun? Eine Menge. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung auf ihrem jährlichen Aktionstag am 21. Juni hin [externer Link]. Das diesjährige Motto lautet: "Ein Recht auf Schlaf". Ein klarer Hinweis darauf, dass nicht jeder die gleichen Chancen hat, wenn es darum geht, gut zu schlafen.

Im Durchschnitt leidet ein Drittel aller deutschen Erwachsenen an Schlafstörungen. Sie haben damit selten eine richtig erholsame Nacht. Fünf bis zehn Prozent der Deutschen haben sogar behandlungsbedürftige Schlafstörungen.

Wie Bildung und Schlaf zusammenhängen

Beruflicher Stress, Konflikte in der Familie, gesellschaftliche Zwänge: All das hat einen negativen Einfluss auf den Schlaf, erklärt Hans-Günter Weeß, Leiter der schlafmedizinischen Abteilung des Pfalzklinikums Klingenmünster. Neben diesen Faktoren spielen jedoch auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen eine Rolle, sagt der Schlafforscher. "Es ist tatsächlich so, wenn wir einen höheren Bildungsgrad haben, dann haben wir eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass wir gut und gesünder schlafen, wie wenn wir einen geringeren Bildungsgrad haben." Denn der Bildungsgrad hat auch damit zu tun, wie gesundheitsbewusst man lebt.

Schichtarbeiter leiden besonders unter Schlafstörungen

Neben der Bildung beeinflusst auch unsere Arbeitssituation, wer schlafen kann und wer wach bleibt. Hoher Termindruck, wenig Möglichkeiten für Pausen, hoher Leistungsdruck und ein hohes Stresserleben seien Schlafräuber, ganz unabhängig vom Bildungsgrad: "Diejenigen, die besonders fleißig sein müssen, werden damit 'belohnt', dass sie einen schlechteren Schlaf haben", sagt Hans-Günter Weeß.

Ein besonders hohes Risiko, schlecht und zu wenig zu schlafen, haben Menschen, die ihren Schlaf-Wach-Rhythmus durch Schichtarbeit durcheinanderbringen. Unter ihnen bekommen 31 Prozent weniger als sechs Stunden Schlaf, sagt Weeß.

Menschen in mittleren Lebensjahren schlafen weniger als Ältere

Unterschiede bei der Schlaflänge zeigen sich auch, wenn man sich die Haushaltstypen anschaut: Das bestätigen die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes [externer Link]. Nicht überraschend: Paare mit Kindern sind diejenigen, die am wenigsten Schlaf bekommen. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So leiden Frauen häufiger unter Schlafproblemen als Männer, das bestätigt Schlafforscher Christian Benedict im Interview mit der Tagesschau. Gerade berufstätige Mütter stünden unter einem enormen Leistungsdruck: "Sie sollen ihre eigene Karriere vorantreiben, beruflich ähnlich erfolgreich sein wie die Männer und emanzipiert", sagt der Experte. "Aber trotzdem bleibt ja immer noch die Familie, um die man sich kümmern muss."

Auch bezogen auf das Alter, also die Lebensphase, sind Menschen in den mittleren Lebensjahren weniger privilegiert, was ihren Schlaf angeht, erklärt Schlafforscher Hans-Günter Weeß: "Interessanterweise haben die Erwachsenen so im mittleren Lebensalter am wenigsten Schlaf und die Älteren, wo wir von der Grundlagenforschung her wissen, dass die vielleicht einen Tick weniger Schlaf benötigen, die schlafen wieder viel, viel mehr als es die Mittleren tun."

Schlafprobleme in den Wechseljahren

💬 BR24-User wie "Allegra_A" haben in den Kommentaren die Menopause bei Frauen und dessen Auswirkung auf den Schlaf angesprochen. Das Team von "Dein Argument" hat ergänzt:

Bei Frauen verschlechtert sich der Schlaf häufig in der Menopause, also den Wechseljahren. Das hängt unter anderem mit hormonellen Veränderungen zusammen, die beispielsweise zu Hitzewallungen führen können. Der Schlaf vieler Frauen wird unterbrochen oder leichter; manche schlafen schlechter ein. Produziert der Körper etwa nur noch wenig von dem Geschlechtshormon Progesteron, fehlt dessen beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Wenn dazu eine hohe mentale Belastung kommt, macht sich das auch in einem unruhigeren Schlaf bemerkbar. 💬

Elektronische Medien - die neuen Schlafräuber

Auch die Umwelt beeinflusst den Schlaf, sagt der Psychologe Markus Specht, der ein Schlafzentrum in Wiesbaden leitet. Denn unsere moderne Gesellschaft hätte lauter neue Schlafräuber hervorgebracht. Das sind an erster Stelle elektronische Medien. "Durch die Mediennutzung haben wir eine erhöhte innere Aktivierung des Nervensystems, einen arousal, was auch natürlich wieder schlafstörend ist." Wer bis spät in die Nacht im Internet surft, störe damit auch die zirkadiane Rhythmik, also den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus.

Ein weiterer Schlafräuber ist die Art und Weise, wie wir in der modernen Gesellschaft unsere Umwelt verändert haben durch Luftverschmutzung, Lärm und ständiges Licht. Tatsächlich schlafen Menschen in Ballungszentren schlechter als Menschen, die auf dem Land leben. Auch die Erwärmung der Erde führe zu einem Schlafproblem, sagt Markus Specht. "Vielleicht etwas indirekt, aber gerade Menschen, die schon von Schlafstörungen betroffen sind, erleben dadurch eine Zunahme ihrer Schlafstörungen."

Grund dafür können Sorgen und Ängste vor der Zukunft sein, aber auch die gestiegenen Temperaturen selbst, die zu mehr warmen Nächten führen. Dieser Trend wird sich vermutlich fortsetzen und immer mehr Menschen den guten Schlaf rauben. Das durchschnittliche Schlafbedürfnis soll bei etwa acht Stunden Schlaf liegen. Im Durchschnitt bekommen die Deutschen sogar mehr als das: 8 Stunden und 37 Minuten. Dieser Schlaf-Überschuss ist tatsächlich aber ungleich verteilt.

Ein heterosexuelles Paar liegt im Bett. Der Mann schläft, die Frau ist wach und blickt ärgerlich auf den Wecker. Frau
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Erholsamer Schlaf: Warum er ungleich verteilt ist

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