Sorgt laut Forschern bei manchen Menschen  für Albträume: einfacher Käse - wie im Bild auf einer Käseplatte.
Sorgt laut Forschern bei manchen Menschen  für Albträume: einfacher Käse - wie im Bild auf einer Käseplatte.
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Käse kann bei Menschen mit Laktoseintoleranz Albträume verursachen, ist das Ergebnis einer Studie kanadischer Forscher.
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Käse kann bei Menschen mit Laktoseintoleranz Albträume verursachen, ist das Ergebnis einer Studie kanadischer Forscher.

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Unruhige Nächte: Warum Käse Albträume verursachen kann

Unruhige Nächte: Warum Käse Albträume verursachen kann

Nach dem Genuss von Käse schlafen manche Menschen schlecht. Ein Forscherteam aus Kanada hat jetzt als Ursache eine Laktoseintoleranz identifiziert. Auch andere Lebensmittelunverträglichkeiten können den Schlaf negativ beeinflussen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Bisher war es eher ein Verdacht: Wie gut Menschen schlafen, hängt zum Teil auch davon ab, was sie essen. Wissenschaftliche Belege für diese These gab es aber bisher kaum. Ein Forscherteam aus Kanada konnte in einer jetzt im Fachblatt Frontiers in Psychology veröffentlichten Studie (externer Link) einen Zusammenhang zwischen Laktoseintoleranz, Lebensmittelallergien und beeinträchtigter Nachtruhe feststellen.

Zusammenhang zwischen Essgewohnheiten und Schlaf – die Studie

Für ihre Untersuchung hatten die Wissenschaftler um Tore Nielsen von der Université de Montréal 1.082 Studenten der MacEwan University in Kanada zur Dauer und Qualität ihres Schlafs sowie zu ihren Träumen und Albträumen befragt. Sie wollten von den Teilnehmern außerdem wissen, ob diese Träume ihrer Ansicht nach in Zusammenhang stehen mit ihren Essgewohnheiten beziehungsweise mit verschiedenen Lebensmitteln, die sie zu sich nehmen.

Essen und schlechter Schlaf: Frauen häufiger betroffen

40 Prozent der Studenten waren der Ansicht, spätes Essen oder bestimmte Lebensmittel beeinflussten ihren Schlaf. Etwa ein Viertel war der Meinung, dass bestimmte Lebensmittel ihren Schlaf verschlechtern könnten, insbesondere Süßigkeiten, Desserts und Milchprodukte.

Etwa ein Drittel der Teilnehmer der Studie berichtete von regelmäßigen Albträumen. Dabei fiel auf, dass sich Frauen häufiger an ihre Träume erinnerten und von schlechtem Schlaf sowie Albträumen berichteten. Frauen gaben auch doppelt so häufig wie Männer an, unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -allergie zu leiden.

Warum Lebensmittelunverträglichkeiten den Schlaf beeinträchtigen

Als die Studien-Autoren Berichte über Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit Berichten über schlechte Träume und schlechten Schlaf verglichen, stellten sie fest: Laktoseintoleranz mit entsprechenden Symptomen wie Blähungen und Magenschmerzen standen im Zusammenhang mit Albträumen und schlechtem Schlaf.

Wer also an einer Laktoseunverträglichkeit leidet, könnte, so die Vermutung der Forscher, beim Verzehr von Milchprodukten wie nur kurz gereiftem Käse wegen der dann auftretenden Symptome schlecht schlafen. Gleiches zeigte sich bei anderen Lebensmittelunverträglichkeiten – zum Beispiel gegen Fruktose, Histamin oder Gluten. Auch ungesunde Essgewohnheiten beeinträchtigen den Schlaf.

Essen und Schlaf – notwendige Forschung und Rat des Experten

Laut der Studienautoren ist – abgesehen von der Laktoseintoleranz – allerdings nicht klar, wie der Zusammenhang zwischen Schlaf und Essen funktioniert. "Wir müssen mehr Menschen unterschiedlichen Alters, aus verschiedenen Lebensbereichen und mit unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten untersuchen, um festzustellen, ob unsere Ergebnisse wirklich auf größere Bevölkerungsgruppen übertragbar sind", so der Hauptautor der Arbeit, Tore Nielsen, in einer Pressemitteilung zur Studie (externer Link).

Im Gespräch mit dem BR rät er Betroffenen, stärker auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz zu achten, um Magen-Darm-Probleme zu lindern, Ängste zu reduzieren, die mit einer Nahrungsmittelallergie einhergehen können und auf eine gesunde Ernährung zu achten. "Betroffene sollten auch stärker wahrnehmen, ob sie satt oder hungrig sind und nicht kurz vor dem Schlafengehen etwas essen", so ein weiterer Tipp des Schlafmediziners.

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