Den Ermittlern zufolge soll sich ein 71-jähriger Arzt aus Oberbayern fast fünf Jahre lang selbst Medikamente verschrieben und die Rechnungen bei seiner privaten Krankenkasse eingereicht haben. Es gehe dabei laut der Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg um 159 Fälle.
Dafür soll der 71-Jährige die Rechnungen mit nachgeahmten Stempeln und Abrechnungsdaten zweier Apotheken versehen und dann eingereicht haben. Der Vorwurf: Er habe sich die darin quittierten Beträge auszahlen lassen, ohne sich die Medikamente wirklich besorgt oder bezahlt zu haben.
Hochwertige Handtaschen und Schmuck sichergestellt
Im Rahmen einer Durchsuchung des Wohnanwesens des Arztes im oberbayerischen Landkreis Miesbach wurden Unterlagen sowie Datenträger beschlagnahmt. Zudem wurden zahlreiche Gegenstände wie hochwertige Handtaschen und Schmuck im Wert von über 220.000 Euro sichergestellt und ein Auto gepfändet, teilt die Behörde mit. Gefunden wurden bei der Durchsuchung auch zwei Schlagringe.
Dem Beschuldigten liege demnach Betrug in 159 Fällen jeweils in Tateinheit mit Urkundenfälschung sowie unerlaubter Besitz von zwei verbotenen Waffen zur Last
Vorwürfe teilweise gestanden
Gegenüber der zuständigen Ermittlungsrichterin habe der Beschuldigte die Vorwürfe teilweise gestanden. Der Haftbefehl vom Amtsgericht Nürnberg wurde gegen eine Meldeauflage außer Vollzug gesetzt. Die ZKG in Nürnberg ist bayernweit zuständig für Korruptions- und Vermögensstraftaten von Personen in Heilberufen.
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