Schilder und Baken stehen während einer Sperrung an einer Autobahn-Anschlussstelle. Im Hintergrund erkennt man das Autobahnschild. Man sieht keine Autos.
Schilder und Baken stehen während einer Sperrung an einer Autobahn-Anschlussstelle. Im Hintergrund erkennt man das Autobahnschild. Man sieht keine Autos.
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Könnte auf der Großbaustelle der A9 bei Ingolstadt noch ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen? (Symbolbild)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Jonas Walzberg
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Könnte auf der Großbaustelle der A9 bei Ingolstadt noch ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen? (Symbolbild)

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Suche nach Blindgängern: A9 bei Ingolstadt nachts gesperrt

Suche nach Blindgängern: A9 bei Ingolstadt nachts gesperrt

In der vergangenen Nacht wurde die Autobahn 9 bei Ingolstadt in Fahrtrichtung Nürnberg gesperrt. In der Großbaustelle ist der Verdacht aufgekommen: Könnten dort doch noch Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg oder Bomben-Reste liegen?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Großbaustelle auf der Autobahn A9 bei Ingolstadt strapaziert schon seit Monaten die Nerven aller, die durch das Nadelöhr müssen. Nun wird die Autobahn in der Nacht von Montag auf Dienstag in Fahrtrichtung Nürnberg gesperrt – denn es könnte sein, dass bei Ingolstadt noch Reste von Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg liegen.

Spezialfirma scannt neuen Bereich

Der Verdacht sei Ende vergangener Woche aufgekommen, teilte eine Sprecherin der Autobahn GmbH des Bundes – Niederlassung Südbayern BR24 mit. Seitdem wurde im entsprechenden Bereich der Großbaustelle zwischen Ingolstadt und Lenting nicht mehr gebaut. In der Nacht von Montag auf Dienstag wird eine Spezialfirma die Fahrbahn der A9 in Richtung Nürnberg untersuchen. Sie scannt die Stelle bis in 2,5 Meter Tiefe.

Vor Baustellenbeginn auf der A9 bereits Kampfmittelfunde

Schon vor Beginn der Bauarbeiten zwischen Ingolstadt-Nord und Stammham sei eine umfassende Kampfmittelsondierung und -beseitigung durchgeführt worden, so die Sprecherin der Autobahn GmbH. Denn im Zweiten Weltkrieg wurde die damalige Reichsautobahn bombadiert. Im festgelegten Baufeld wurden vor Baustellenbeginn bereits mehrere Splitterteile von Bomben und Granaten sichergestellt. Nun sollte das Baufeld erweitert werden, etwa für Lagerorte. Deshalb hat die Autobahn GmbH erneut die Kampfmittelbeseitigung eingeschaltet.

Radarmessung nach Luftbildauswertung

Diese unternahm eine sogenannte historisch-genetische Recherche und wertete Luftbilder aus der Nachkriegszeit aus. Im entsprechenden Bereich war ein Einschlagskrater sichtbar und in gerader Linie dazu ein nicht klar erkennbarer Punkt: "Es könnte eine Unschärfe im Foto sein, aber auch ein Stein, ein Baum oder ein Blindgänger", erklärte die Autobahnsprecherin. Als Vorsichtsmaßnahme habe man deshalb eine genaue Radarmessung in Auftrag gegeben, für die die A9 in Fahrtrichtung Nürnberg gesperrt werden müsse.

Umleitung: Beschilderung folgen, nicht Navis

Von 21.30 Uhr bis etwa 5.00 Uhr wird deshalb der Verkehr Richtung Nürnberg an der Anschlussstelle Ingolstadt-Ost ausgeleitet. Die Umleitungsstrecke führt über Großmehring und Kösching bis zur Anschlussstelle Lenting. Die Autobahn GmbH bittet ausdrücklich darum, der Beschilderung zu folgen und sich nicht auf Navigationsgeräte zu verlassen.

Kampfmittelsondierung ist reine Vorsichtsmaßnahme

Sollte die Radarmessung in der Nacht nicht wie geplant abgeschlossen werden können – etwa wegen technischer oder witterungsbedingter Probleme – könnte die A9 auch in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch im entsprechenden Bereich gesperrt werden. Bei einem größeren Fund müsste die Autobahn GmbH das weitere Vorgehen erst mit Fachleuten und der Polizei besprechen. Die Kampfmittelsondierung sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, betonte die Sprecherin.

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