Ein Arterhaltungsprojekt für insgesamt zehn verschiedene Pilzarten im Nationalpark Bayerischer Wald zeigt einen ersten Erfolg. Nach rund einem Jahr ist an einem von Forschern mit Pilzsporen geimpften Baumstamm der Ästige Stachelbart (Hericium coralloides) angewachsen und hat Fruchtkörper ausgebildet. Das macht Hoffnung auf weitere Erfolge.
Erfolg auch beim Rosenduft-Feuerschwamm erwartet
Mykologe Peter Karasch ist deswegen zuversichtlich, dass das auch beim Rosenduft-Feuerschwamm (Phellinidium Pouzarii) gelingen kann: "Wenn es mit dieser einen Art, dem Ästigen Stachelbart, nach erst einem Jahr funktioniert, dann ist die Hoffnung groß, dass es auch bei den übrigen Arten und eben auch dem Rosenduft-Feuerschwamm eines Tages gelingen kann."
Extrem seltener Pilz: Nur Standort im Bayerischen Wald bekannt
Pilzforscher im Nationalpark Bayerischer Wald experimentieren mit insgesamt zehn verschiedenen Arten, wie deren Nachzucht gelingen kann. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Rosenduft-Feuerschwamm, denn dieser Pilz ist extrem selten. In Deutschland ist laut Mykologe Karasch bisher nur ein Standort, eben im Nationalpark Bayerischer Wald, bekannt. Der unscheinbare grau-braune Pilz gedeiht auf verrottenden Tannenstämmen und verströmt einen intensiven Rosenblütenduft. Der Pilz gilt als Urwaldreliktart, in bewirtschafteten Wäldern findet er keinen Lebensraum.
Pilze sollen in Fichten- und Buchenstämmen wachsen
In dem von der Bundesstiftung Umwelt finanzierten Arterhaltungsprojekt haben Pilzexperten im vergangenen Jahr mit den Pilzsporen und -fäden verschiedener Arten versetzte Holzdübel in Tannen-, Fichten- und Buchenstämme gebohrt. Zuvor wurden die Pilze an Deutschlands einzigem Lehrstuhl für Pilzökologie an der Uni Bayreuth im Labor gezüchtet. Die geimpften Stämme sind schließlich im Randbereich des Nationalparks Bayerischer Wald an verschiedenen Stellen ausgelegt worden.
Im Video: Rosenduft-Feuerschwamm
Rosenduft-Feuerschwamm
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