Kirschbäume wachsen unter Solaranlagen.
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Ob Süßkirschen unter Solaranlagen gut wachsen, soll im geplaanten Obstinformationszentrum in Hiltpoltstein getestet werden.

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Agri-Photovoltaik: Süßkirschenanbau unter Solaranlagen

Agri-Photovoltaik: Süßkirschenanbau unter Solaranlagen

Der Ausbau von erneuerbaren Energien soll auf landwirtschaftlichen Flächen vorangebracht werden. Ob Süßkirschen unter Solaranlagen gut wachsen, soll im Obstinformationszentrum in Hiltpoltstein getestet werden. Das Projekt ist bayernweit einmalig.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Es ist kalt und windig in 550 Metern Höhe auf dem Gelände des Obstinformationszentrums in Hiltpoltstein. Hier wachsen zahlreiche Obstbäume, darunter auch verschiedene Sorten von Kirschbäumen, die momentan blühen. Die Fränkische Schweiz ist das größte zusammenhängende Anbaugebiet von Süßkirschen in Deutschland. Kirschbäume sind in der Vollblüte gegenüber Temperaturschwankungen empfindlich. Minusgrade, nach hohen Temperaturen Anfang des Monats, können die Blüte beschädigen, erklärt Jonas Maußner, Leiter des Obstinformationszentrums im Landkreis Forchheim. Dies wirke sich auf die Früchte aus und könne den Ertrag schmälern. Für Obstbauern ein Albtraum.

Solaranlagen sollen Süßkirschen schützen

Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor Herausforderungen. "Wir haben hier auch vermehrt Hagelereignisse und viel Starkregen." Auch sonniges Wetter könne schädlich sein. In den vergangenen Jahren, in heißen Sommern mit andauernden Temperaturen von mehr als 30 Grad, gab es auch vermehrt Sonnenbrandschäden an den Früchten, erzählt Maußner.

Manche Landwirte schützen ihre Bäume mit Plastikdächern. Doch so eine Anlage ist teuer. In Zukunft sollen Solaranlagen den Landwirten helfen. "Bisher konkurriert die Landwirtschaft oft mit den erneuerbaren Energien um Fläche, doch mit der Agri-Photovoltaik, die über die letzten Jahre immer mehr Aufmerksamkeit erhielt, soll jetzt nicht nur die Platzproblematik gelöst werden, sondern auch gleichzeitig ein Schutz für die Pflanzenkulturen vor wetterbedingten Schäden geschaffen werden", so das Bayerische Landesamt für Weinbau und Gartenbau. In den Niederlanden pflanzen Obstbauern Beeren schon auf großen Flächen unter Solardächern.

Erster Versuch in Bayern mit Süßkirschen unter Solardächern

In Bayern ist das Projekt im Obstinformationszentrum in Hiltpoltstein bisher einmalig. Vier Meter hoch sind die geplanten Dachkonstruktionen mit den lichtdurchlässigen Solaranlagen für die Süßkirschen. Wie gut Kirschbäume unter den Photovoltaik-Anlagen wachsen, soll im Obstinformationszentrum ab Herbst getestet werden. "Hier haben wir ein Überdachungssystem, das ist ein sogenanntes Permanent-Dach", erklärt Jonas Maußner und zeigt auf eine Überdachungs-Anlage, unter der Kirschbäume wachsen. An diesem Aufbau soll die neue Agri-PV-Anlage angelehnt werden. "Man sieht die Bäume wachsen bis unterhalb des Firsts und bei unserer Anlage werden die Solar-Module darüber angebracht."

Investitionskosten bei rund 70.000 Euro

Rund 40 Kirschbäume sollen unter den Solar-Dächern auf der Versuchsfläche von 300 Quadratmetern im Obstinformationszentrum gepflanzt werden. Unter der Überdachung wären die Temperaturen in Frostnächten ungefähr eineinhalb bis zwei Grad höher, schätzt Jonas Maußner. Bei der Fläche von 300 Quadratmetern liegen die Investitionskosten bei rund 70.000 Euro. Ein hohes Investment für Obstbauern, doch der Strom könne für den eigenen Betrieb genutzt werden.

Kirschwachstum unter Solardächern wird dokumentiert

In den kommenden drei Jahren sollen zahlreiche Messungen gemacht und das Kirschwachstum unter den Solardächern genau dokumentiert werden. "Wir werden auch pflanzenphysiologisch sehen, wie hoch der Ertrag ist und was wir für Fruchtqualitäten haben", so Maußner. Aber es werde auch herausgefunden, was an Strom generiert werden könne. Danach sollen die Landwirte in der Fränkischen Schweiz mit den gesammelten Daten beim Süßkirschenanbau von dem Projekt profitieren.

Versuchsanlage für Gemüse auch in Mittelfranken geplant

Auch in Mittelfranken, in Uffenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch, planen das bayerische Technologie- und Förderzentrum und die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau gegen Ende des Jahres den Bau einer Agri-PV-Versuchsanlage. Diese werde um einiges größer als die Anlage in Hiltpoltstein. Dabei übernimmt die Firma Gillig und Keller den Bau der großen Anlage, heißt es vom Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Ziel sei es herauszufinden, welche Gemüse- und Obstkulturen mit Agri-Photovoltaik in Bayern kompatibel sind und welche Mengen an Licht man zur Stromproduktion nutzen könne, ohne dabei eine große Pflanzenertragseinschränkung zu haben.

Aus der Vogelperspektive sieht man auf eine große Fläche, von mehreren Fußballfeldern. Dort wachsen mehrere Reihen von Kirschbäumen. Ein paar Bäume sind unter Abdeckungen. Ein Weg für an der Anbaufläche vorbei. Rundherum wachsen Bäume und ein Haus ist  am Rand der Anlage von oben zu sehen.
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Ob Süßkirschen unter Solaranlagen gut wachsen, soll im Obstinformationszentrum in Hiltpoltstein getestet werden. Hier soll es entstehen.

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