Tobias Babel verfolgt ein großes Ziel: Der Landwirt aus dem Ostallgäu will möglichst viele geschlossene Kreisläufe erreichen und seine Produkte direkt vermarkten. Genau für diese Herangehensweise ist Babel am Mittwochabend in Berlin mit dem Landwirtschaftspreis "Ceres-Award" ausgezeichnet worden, einem Preis des Fachmagazins "agrarheute". Zunächst gewann er in der Kategorie "Rinderhalter", anschließend wurde er noch zum Gesamtsieger über alle sieben Kategorien gewählt und zum "Landwirt des Jahres 2024" gekürt. Damit erhält der 38-jährige Landwirt insgesamt ein Preisgeld von 21.000 Euro. Mit dem Geld will er Videos über seine Arbeit am Hof drehen, damit Gäste noch besser verstehen, wie Landwirtschaft heute aussehen kann.
Landwirt arbeitet in geschlossenen Kreisläufen
Tobias Babel bewirtschaftet einen Grünlandbetrieb und züchtet Braunviehkühe. Die Milch seiner 80 Kühe geht größtenteils an die Familien-Käserei, die sein Bruder am Hof betreibt. Die dabei entstehende Molke geht an die Schweine, das Schweine- und Rindfleisch wird im eigenen Restaurant verwertet oder im Hofladen verkauft. Auch die auf dem Betrieb genutzte Energie erzeugt Tobias Babel selbst: Eine Photovoltaikanlage sowie eine Hackschnitzelheizung hat er bereits; ein eigenes Windrad soll noch dieses Jahr aufgestellt werden.
Jury spricht von einem "Gesamtkunstwerk"
Markus Pahlke, Jurymitglied und Redakteur beim Fachmagazin "agrarheute", sprach von einem "Gesamtkunstwerk", das der 38-jährige Landwirt auf seinem Hof in Wald geschaffen habe: "Tobias Babel bekommt den Preis, weil es ein vollendeter Betrieb ist, wo er und seine Familie es geschafft haben, hervorragend Landwirtschaft zu betreiben", sagte Pahlke dem Bayerischen Rundfunk. Der Landwirtschaftsexperte hofft, dass der Preis auch andere Landwirte dazu motiviert, so wie Tobias Babel noch mehr in Kreisläufen zu denken.
Im Video: Ceres Award - Tobias Babel ist mit seinem Milchviehbetrieb Landwirt des Jahres 2024
Ceres-Award soll Ideenreichtum der Landwirte belohnen
Der Ceres-Award wurde dieses Jahr zum elften Mal vergeben, die nominierten Landwirte erfuhren erst auf der Gala in Berlin, ob sie gewonnen haben. Auf die Frage, wie er sich denn nun als "Landwirt des Jahres 2024" fühle, antwortete Babel auf der Bühne überwältigt: "Saugut!"
Es gibt sieben Kategorien: Ackerbau, Energielandwirt, Geflügelhalter, Junglandwirt, Rinderhalter, Schweinehalter, Unternehmerin. In jeder Rubrik gibt es einen Sieger, der jeweils 1.000 Euro Preisgeld erhält. Einer der sieben Rubrik-Sieger wird anschließend noch zum Gesamtsieger gewählt, belohnt mit einem Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro.
Der Preis ist von "agrarheute" ins Leben gerufen worden, einem überregionalen Fachmagazin. In der Jury sitzen neben Redakteuren Experten aus verschiedenen Branchenorganisationen und Sponsoren. Eigenen Aussagen zufolge seien nicht Höchstleistungen auf dem Feld oder im Stall relevant, sondern Unternehmertugenden wie Mut, Ideenreichtum und Verantwortungsbewusstsein.
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