Polizisten führen den Amokläufer von Ansbach in den Gerichtssaal.
Polizisten führen den Amokläufer von Ansbach in den Gerichtssaal.
Bild
Polizei fahndet nach dem Amokläufer von Ansbach. Er war von einem Ausgang nicht mehr in die Psychiatrie in Erlangen zurückgekehrt. (Archivfoto)
Bildrechte: BR
Schlagwörter
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Polizei fahndet nach dem Amokläufer von Ansbach. Er war von einem Ausgang nicht mehr in die Psychiatrie in Erlangen zurückgekehrt. (Archivfoto)

Videobeitrag
>

Amokläufer flieht aus Psychiatrie: Spur führt nach München

Amokläufer flieht aus Psychiatrie: Spur führt nach München

Nach seiner Flucht aus der forensischen Psychiatrie in Erlangen ist der Amokläufer aus Ansbach noch immer flüchtig. Laut Staatsanwaltschaft führt eine Spur nach München. Die Polizei fahndet bundesweit sowie mit einem europäischen Haftbefehl nach ihm.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Im Fall des 34 Jahre alten Amokläufers, der am Samstag aus einer Psychiatrie in Erlangen nach seinem Ausgang nicht mehr in die Klinik zurückgekehrt ist, führt nun eine Spur nach München. Das bestätigt Jonas Heinzlmeier, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Ansbach. Nach dem Verschwinden des Mannes hatte die Erlanger Kriminalpolizei die persönlichen Daten des Mannes ausgewertet.

Nach Ausgang nicht in Psychiatrie Erlangen zurückgekehrt

Der Mann ist nach seinem Tagesausgang am vergangenen Samstagabend nicht mehr in die Einrichtung zurückgekehrt. Daraufhin verständigte die Klinik die Polizei. Diese Tagesausgänge seien Teil der Therapie und fanden im konkreten Fall bereits seit Beginn des Jahres regelmäßig statt, stets ohne Vorkommnisse und Beanstandungen, so die Klinik.

Demnach durfte der Mann bereits seit Beginn des Jahres regelmäßig die forensische Psychiatrie zu Tagesausgängen verlassen. Nach Einschätzung der behandelnden Klinik soll von dem 34-Jährigen keine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgehen.

Amoklauf mit Messer und Beil vor 16 Jahren

Laut der Staatsanwaltschaft Ansbach handelt es sich bei dem 34-Jährigen um den verurteilten Täter des Amoklaufs an einer Schule in Ansbach im Jahr 2009. Der damals 18-Jährige war mit einem Beil, Messern und Molotow-Cocktails bewaffnet in die Schule gekommen und hatte neun Mitschüler und einen Lehrer verletzt.

2010 war er wegen versuchten Mordes in 47 Fällen zu neun Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Eine Jugendkammer hatte zudem die unbefristete Unterbringung in einer Psychiatrie angeordnet.

Konsequenzen für Ansbacher Amokläufer möglich

Sobald der 34-Jährige gefasst wird, muss er laut Staatsanwaltschaft damit rechnen, dass alle Lockerungsmaßnahmen zurückgenommen werden. Im folgenden therapeutischen Aufarbeitungsprozess werde eine neue Risikobewertung vorgenommen. Für diese kommt es demnach auf die Umstände der Rückkehr, den Gesundheitszustand des Mannes und etwaige Straftaten während seiner Flucht an.

Der Missbrauch des gewährten Klinikausgangs als solcher sei nicht strafbar, teilte ein Sprecher mit.

Im Audio: Ansbacher Amokläufer auf der Flucht

Schild mit Hinweis zur Psychiatrie in Erlangen
Bildrechte: News5 / Ferdinand Merzbach
Audiobeitrag

Nach seiner Flucht aus der Psychiatrie Erlangen ist der Amokläufer aus Ansbach noch immer flüchtig. Jetzt führt eine Spur nach München.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!