Das Schild vor dem Haus der Domsingknaben in Augsburg.
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Bei den Augsburger Domsingknaben soll ein ehemaliger Mitarbeiter heimlich Buben in der Dusche gefilmt haben.

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Domsingknaben heimlich gefilmt: Anklage gegen Ex-Mitarbeiter

Domsingknaben heimlich gefilmt: Anklage gegen Ex-Mitarbeiter

Ein ehemaliger Mitarbeiter der Augsburger Domsingknaben soll Kinder und Jugendliche beim Duschen und in der Toilette gefilmt und fotografiert haben. Die Staatsanwaltschaft hat unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs Anklage gegen den Mann erhoben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg hat Anklage gegen einen ehemaligen Mitarbeiter der Augsburger Domsingknaben erhoben: Der Mann soll heimlich Kinder und Jugendliche beim Duschen und in der Toilette gefilmt und fotografiert haben. Neben Video-Aufnahmen in den Toiletten des Hauses St. Ambrosius, dem Zuhause der Augsburger Domsingknaben, sollen auch Aufnahmen außerhalb des Bereichs der jungen Sänger entstanden sein. Außerdem soll er einen damals 13 Jahre alten Jungen sexuell missbraucht haben. Die vorgeworfenen Fälle umfassen einen Zeitraum zwischen 2017 und 2020.

Domsingknaben: Ex-Mitarbeiter soll Kinder missbraucht haben

In einer Pressemitteilung teilt die Bamberger Staatsanwaltschaft mit, dass der ehemaliger Mitarbeiter nun wegen des Besitzes kinderpornographischer Inhalte, des sexuellen Missbrauchs von Kindern und der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen in neun Fällen angeklagt wird. Da der Angeschuldigte zu einigen der mutmaßlichen Tatzeitpunkte noch unter 21 Jahre alt war, wurde Anklage zum Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Augsburg erhoben, teilt die Bamberger Generalstaatsanwaltschaft mit. Das Gericht muss nun über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.

Der Rechtsanwalt des Angeschuldigten, Marc Wederhake, wollte auf Anfrage von BR24 nichts zur Anklageerhebung sagen. Zu einem laufenden Verfahren werde er sich nicht äußern, so der Münchner Strafrechtsexperte.

Jahrelange Ermittlungen gegen Mitarbeiter

Aufgeflogen war der Angeschuldigte im Zuge eines anderen Ermittlungsverfahrens in Großbritannien. Dort hatten sich Aufnahmen gefunden, welche die Ermittler nach Augsburg führten. Das Bamberger Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet hatte gemeinsam mit der Kriminalpolizei Augsburg im August 2020 ein Ermittlungsverfahren gegen den heute 26-jährigen Mann begonnen. Ende September 2020 wurde die Wohnung des Mannes in Augsburg durchsucht. Dabei wurden Computer und Smartphones sichergestellt, auf denen bei der anschließenden Auswertung kinderpornographische Bilder festgestellt wurden. Mittlerweile wohnt der Mann in Dresden. Bekannt wurde der Vorfall im Mai vergangenen Jahres.

Aufarbeitung bei den Domsingknaben

Der renommierte Knabenchor ist eine Einrichtung des Bistums Augsburg. Seine Tradition reicht bis ins Mittelalter zurück. Bei den Domsingknaben habe der ehemalige Mitarbeiter weiterhin Hausverbot, teilte Mitte Januar eine Sprecherin des Chores mit. Intern konzentriere man sich derzeit darauf, durch präventive Maßnahmen Personal und Jugendliche darin zu schulen, "Grenzen im persönlichen und professionellen Umgang zu kennen und zu schützen". Unterstützt werde der Chor dabei von einem Experten und Präventionstrainer der Augsburger Kripo. Beginnend mit einem Elternabend soll dieser mit allen Domsingknaben nach Altersgruppen gestaffelt Vorträge und Workshops durchführen.

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