Um den Ausweichverkehr an der A7 im südlichen Allgäu in den Griff zu bekommen, soll es auch dort bald Durchfahrtsverbote geben. Das sei eines der Ergebnisse des Runden Tischs am Donnerstag in Füssen, sagte der Bürgermeister von Nesselwang, Pirmin Joas (CSU), dem BR. Vertreter von Kommunen, Ministerien, Polizei und Behörden hatten sich getroffen, um Lösungen für das Problem zu beraten.
Durchfahrtsverbote schon bald im Probebetrieb
Der Landkreis Ostallgäu will laut dem Nesselwanger Bürgermeister schon bald die Durchfahrtsverbote an bestimmten Straßen entlang der A7 kurz vor der österreichischen Grenze erlassen – zunächst in einem Probebetrieb. Dann müssten Autofahrer im Falle eines Staus vor dem Grenztunnel Füssen auf der A7 bleiben und dürften nicht mehr versuchen, die Staus zu umfahren. Regelmäßig führt das bislang an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien zu Verkehrschaos in Orten wie Nesselwang, Pfronten oder Füssen.
Vorbild: Kreise Rosenheim und Berchtesgadener Land
Wann die Durchfahrtsverbote nach dem Vorbild an der A8 und A93 im Landkreis Rosenheim und im Berchtesgadener Land kommen, ist noch unklar. Laut dem Nesselwanger Bürgermeister Joas sollen sich die zuständigen Vertreter von Gemeinden und Behörden zeitnah zu Werkstattgesprächen treffen, um die Umsetzung und die genauen Strecken zu planen. "Das Ziel wäre schon, das dieses Jahr noch umzusetzen", sagte Bürgermeister Joas. "Ob das allerdings so schnell möglich ist, ist unklar."
Neue Verkehrsregelung soll evaluiert werden
Wenn die Durchfahrtsverbote umgesetzt sind, soll laut Joas in regelmäßigen Abständen überprüft werden, ob sie den gewünschten Effekt erbringen. Außerdem soll mittelfristig ein Gutachten erstellt werden, wie viel Verkehr in den betroffenen Orten tatsächlich Transit- und wie viel Ziel- und Quellverkehr ist. Die österreichischen Vertreter bei dem Runden Tisch in Füssen wünschten sich auch, dass untersucht wird, welchen Einfluss die Grenzkontrollen auf deutscher Seite auf den Rückstau in Tirol haben. Darüber hinaus wollen die Verantwortlichen erneut auf die Hersteller von Navigationssystemen zugehen. Es soll verhindert werden, dass die Systeme Ausweichrouten durch die Ortschaften entlang der A7 anbieten.
Der Nesselwanger Bürgermeister Pirmin Joas zeigte sich erfreut über die Ergebnisse aus dem Runden Tisch: "Wir sind sehr zufrieden", sagte Joas dem BR. "Das ist mehr, als wir uns erhofft hatten."
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