Schneebedecktes Auto am Straßenrand
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Eingeschneites Auto am Straßenrand
Bildrechte: picture alliance / blickwinkel/McPHOTO/M. Gann | McPHOTO/M. Gann
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Auto warmlaufen lassen: Schadet dem Motor und ist verboten

Auto warmlaufen lassen: Schadet dem Motor und ist verboten

Wer bei Minusgraden morgens mit dem Auto losmuss, kennt das Problem: Das Auto sollte eis- und schneefrei sei. Parallel zum Kratzen den Motor laufen zu lassen, um den Wagen vorzuwärmen, ist verlockend – aber verboten. Und es schadet dem Motor.

Wer keine Garage hat, kennt das Problem: Im Winter müssen die Scheiben freigekratzt werden und auch der Rest des Fahrzeugs soll eis- und schneefrei sein. Das ist in der Kälte mühsam und lästig. Da lässt so mancher parallel schon mal das Auto an, um den Wagen auf Temperatur zu bringen. Doch das ist nicht nur verboten, sondern kann auch dem Motor schaden.

Warmlaufen lassen: Höherer Verbrauch und Verschleiß im Motor

Der ADAC hat in Tests überprüft, wie schnell Autos sich beim Laufenlassen im Stand aufwärmen. Das Ergebnis: Bei minus 10 Grad Außentemperatur erwärmt sich das Motoröl, wenn der Motor vier Minuten gelaufen ist, gerade mal um drei Grad. Und auch der Innenraum ist in dieser Zeit nicht wirklich angenehm temperiert. Dafür wurden aber schon rund 100 ml Treibstoff verbraucht.

Den Motor im Stand nach dem Kaltstart laufenzulassen, anstatt loszufahren, ist laut ADAC vor allem deswegen schädlich, weil der Motor mit dem darin enthaltenen Öl seine Betriebstemperatur im Stand erst später erreicht. Dadurch erhöht sich die Reibung im Motor und somit auch der Verschleiß. Außerdem dauert es so länger, bis der Innenraum angenehm warm ist. In Labortests des ADAC brauchten unterschiedliche Fahrzeuge etwa eine halbe Stunde, um den Innenraum von Minus 10 auf angenehme 21 Grad aufzuheizen.

Motor unnötig laufen lassen ist verboten

Zudem gilt: "Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen." So steht es in der Straßenverkehrsordnung (§ 30, Abs. 1). Wer sich nicht daran hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit – und das kann 80 Euro kosten.

Tricks und Alternativen

Frostschutzfolien für die Scheiben, die es im Baumarkt oder Zubehörhandel zu kaufen gibt, können Abhilfe schaffen. Diese werden auf unterschiedliche Weise zum Beispiel an der Frontscheibe angebracht und können zumindest teilweise verhindern, dass der Eiskratzer zum Einsatz kommen muss. Zusätzlich sollte im Fahrzeuginneren Feuchtigkeit möglichst vermieden werden.

Bei Schnee ist es sinnvoll, die Füße ordentlich abzuklopfen oder in den Wintermonaten Kunststoff-Fußmatten zu verwenden. Die können regelmäßig ohne größeren Aufwand entfernt und getrocknet werden. Als Hausmittel gegen Feuchtigkeit im Auto können zum Beispiel auch Katzenstreu in einer alten Socke oder Luftentfeuchter aus dem Baumarkt helfen.

Kraftstoff-Standheizungen: Teuer, aber effektiv

Wer keine Garage hat und im Winter mit dem Auto fahren muss, kann über eine Standheizung nachdenken. Das ist nicht billig, aber besser für das Fahrzeug. Die Geräte lassen sich auf eine bestimmte Uhrzeit programmieren und heizen das Fahrzeug in wenigen Minuten vor. Je nach Modell wird der Innenraum geheizt oder zusätzlich auch der Motor vorgewärmt. Als Faustformel gilt: Die Fahrtzeit sollte mindestens so lange sein, wie die Standheizung gelaufen ist.

Nachteile: Kraftstoff-Standheizungen erhöhen leicht den Verbrauch und erzeugen Abgase. Und sie dürfen nicht in Garagen, Parkhäusern oder anderen Orten ohne ausreichende Belüftung betrieben werden. Laut ADAC stößt ein vorgewärmter Benziner jedoch insgesamt deutlich weniger Schadstoffe aus als direkt nach dem Kaltstart. Beim Diesel macht das fast keinen Unterschied. Kritik übt der Automobilclub an der erhöhten Partikelemission durch Kraftstoff-Standheizungen.

Viele moderne Elektroautos haben übrigens ebenfalls eine Standheizung, die vorprogrammiert werden kann und somit den Wagen vor Abfahrt auf Temperatur bringt. Wird der Strom fürs Vorheizen nicht aus der Batterie, sondern noch aus der Wallbox oder der Ladesäule gezogen, wirkt sich das Heizen nicht negativ auf die Reichweite aus.

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