Bereits am Mittwoch begannen die Vorbereitungen für die Entschärfung. Unter anderem wurden rund um die Fundstelle Seecontainer aufgestellt.
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Bereits am Mittwoch begannen die Vorbereitungen für die Entschärfung. Unter anderem wurden rund um die Fundstelle Seecontainer aufgestellt.
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Bereits am Mittwoch begannen die Vorbereitungen für die Entschärfung. Unter anderem wurden rund um die Fundstelle Seecontainer aufgestellt.

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Fliegerbombe in München-Moosach: Entschärfung läuft

Fliegerbombe in München-Moosach: Entschärfung läuft

Im Münchner Stadtteil Moosach wird am Sonntag eine Fliegerbombe entschärft. Deshalb mussten 7.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Am Morgen fand eine großangelegte Evakuierung statt. Auch im öffentlichen Nahverkehr gibt es Einschränkungen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Radio Nachrichten am .

Für einige könnte der heutige Sonntag etwas ungemütlicher werden als geplant: Nach dem Fund einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg am Rande des Münchner Westfriedhofs (Stadtteil Moosach) soll das Relikt heute entschärft werden. Dafür musste ein Bereich im Radius von 700 Metern rund um den Fundort evakuiert werden. Der Bereich erstreckt sich über den Westfriedhof und die angrenzende Nachbarschaft im Norden des Friedhofs [externer Link zum detaillierten Evakuierungsbereich im Geoportal München]. Laut der Berufsfeuerwehr München werden davon rund 7.000 Personen betroffen sein.

Gebiet seit dem Vormittag gesperrt

Bis zum Vormittag hatten die betroffenen Personen Zeit, den Bereich selbstständig zu verlassen. Dazu hatten die Einsatzkräfte im Vorfeld aufgerufen. Der Allgemeinverfügung des Münchner Kreisverwaltungsreferats ist laut Münchner Feuerwehr "unbedingt Folge zu leisten". Die rund betroffenen Bürgerinnen und Bürger waren im Vorfeld mit Hauswurfsendungen darüber informiert worden. Zudem wurde am Morgen mittels KatWarn-App noch einmal informiert. Feuerwehr und Polizei kontrollierten im Anschluss noch einmal das Areal, ob sich auch wirklich keine Anwohner mehr im Sperrgebiet aufhielten.

Für die Evakuierung wurden laut Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) acht Gelenkbusse bereitgestellt. "Bisher läuft alles ruhig", sagte ein Feuerwehrsprecher. Der Evakuierungsbereich im Stadtteil Moosach ist für den Verkehr gesperrt.

Evakuierung betrifft Friedhof und nördliche Nachbarschaft

Bildrechte: Landeshauptstadt München/Branddirektion und Geodatenservice München
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Der Bereich erstreckt sich über den Westfriedhof und die angrenzende Nachbarschaft im Norden des Friedhofs.

Entschärfung kann beginnen

Am Mittag gab die Münchner Feuerwehr dann bekannt, dass sich keine Personen mehr im Sperrbereich befänden und die Kontrollarbeiten abgeschlossen seien. Die Entschärfung der Fliegerbombe soll nun anlaufen. Die Branddirektion rechnet damit, dass die Bombe gegen Nachmittag entschärft sein und die Sperrung des Areals aufgehoben werden könnte.

Bei dem Sprengsatz handelt es sich um eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die über sogenannte Aufschlagzünder verfügt. Diese Art der Zünder kann in der Regel durch Herausdrehen entschärft werden. Wie lange der Entschärfungsvorgang selbst dauern wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Die Feuerwehr geht jedoch von wenigen Stunden aus.

Auswirkungen auf öffentliche Verkehrsmittel

Wer nicht andernorts unterkommen kann, darf ins Gymnasium Moosach kommen, wo extra eine Betreuungsstelle für diesen Zweck eingerichtet wurde. Der Einsatz wird auch zu Einschränkungen im Fahrplan der MVG führen. Wie die Verkehrsgesellschaft mitteilt, wird die Tram 20 vorzeitig am Westfriedhof enden.

Die Buslinien 51, 143 sowie 164 und 165 werden am Sonntag umgeleitet. Die Änderungen treten am Sonntag ab 05:30 Uhr in Kraft und gelten bis zur Aufhebung der Sperrung. S-Bahnen und U-Bahnen können demnach aber wie üblich fahren.

Um den Absperrradius von 1.000 auf 700 Meter verringern zu können, wurden mehr als 20 mit Wasser gefüllte Seecontainer rund um die Fundstelle aufgebaut. Sie sollen eine mögliche Druckwelle abschwächen und nach oben ableiten.

500-Kilo-Bombe wurde am Mittwoch entdeckt

Laut der Stadt München liegt die rund 500 Kilogramm schwere Bombe derzeit unversehrt in einer Tiefe von 1,20 Metern im Erdreich und wurde bereits vom Kampfmittelräumdienst begutachtet. Dieser habe eine Gefahr gegenwärtig ausschließen können, heißt es in einer Mitteilung. Bereits am Mittwoch begannen die Vorbereitungen für die Entschärfung. Unter anderem wurden rund um die Fundstelle Seecontainer aufgestellt.

Die Entschärfung obliegt der Branddirektion. "Die Planungen und Abstimmungen zwischen den mitwirkenden Stellen folgen festen Abläufen", heißt es. Und: Kampfmittelfunde gehörten zur Routine der Behörden, so der Sprecher der Feuerwehr München, Franziskus Bronnhuber.

Sperrung soll nach erfolgter Entschärfung sofort wieder aufgehoben werden

Die gefundene Fliegerbombe befinde sich in einem stabilen Zustand. Deshalb sei eine Entschärfung nicht unmittelbar nach dem Fund nötig gewesen, sondern habe auf den heutigen Sonntag gelegt werden können. Sobald die Entschärfung abgeschlossen ist, werden alle Evakuierungsanweisungen und Straßensperrungen sofort aufgehoben und die Menschen können in ihre Wohnungen zurückkehren.

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