26.04.2025, Hessen, Baunatal: Saskia Esken, SPD-Bundesvorsitzende,  hört zu bei der Dialogkonferenz zum SPD-Mitgliedervotum. (zu dpa: «Bayerns Juso-Chef: Umgang mit Esken «bodenlos»») Foto: Matthias Bein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Saskia Esken

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"Bodenloser Umgang mit Esken": Scharfe Kritik von Bayerns Jusos

"Bodenloser Umgang mit Esken": Scharfe Kritik von Bayerns Jusos

In der SPD gibt es Unmut über den Umgang mit der Parteivorsitzenden Saskia Esken und die neue Machtrolle ihres Co-Vorsitzenden Lars Klingbeil. "Die Frau an der Spitze wird abgesägt", wettert der bayerische Juso-Chef.

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Die SPD-Führung wird im Juni neu gewählt. In den vergangenen Tagen sprachen sich mehrere einflussreiche SPD-Politiker für einen Verbleib von Lars Klingbeil an der Spitze aus, während die Rolle der Co-Vorsitzenden Saskia Esken heftig diskutiert wird. Das stößt in der Partei auf Kritik. Bayerns Juso-Chef Benedict Lang etwa hält den Umgang mit Esken für "bodenlos".

Bayerns Juso-Chef Lang: "Frau wird abgesägt"

Klingbeil zeige bisher nicht, dass er das problematisch finde, er lasse das einfach laufen, kritisierte Lang im Interview der "Süddeutschen Zeitung" (SZ). "Der eine vergrößert seine Macht und die Frau an der Spitze wird abgesägt", resümierte er. "Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Partei mit Unterstützung einiger SPD-Ministerpräsidenten aus dem Hinterzimmer überrumpelt werden soll, sodass Klingbeil am Ende als einzige Option dasteht." Statt zu überlegen, wie der Kuchen für die SPD wieder größer werde, "drängelt sich Klingbeil am Buffet vor, um immer größere Stücke für sich selbst runterzuschneiden".

Auch Pähle stellt sich hinter Esken

Katja Pähle, Mitglied des SPD-Präsidiums, betonte, die SPD sei nur deshalb wieder mehrheitsfähig geworden, weil die Partei unter anderem unter Esken zu inhaltlicher Geschlossenheit gefunden habe. Die Wahlniederlage bei der Bundestagswahl im Februar 2025 sei nicht allein Eskens Schuld: "Es wäre grob unfair, alleinige Verantwortung auf sie abzuwälzen."

Die SPD hatte mit 16,4 Prozent ein Desaster erlebt. Alle strategischen Ausrichtungen hätten Esken und Klingbeil in Abstimmung mit dem geschäftsführenden Kanzler Olaf Scholz getroffen, verteidigte Pähle die Co-Parteichefin. "Für eine starke SPD braucht es auch zukünftig die politische Erfahrung und den Teamgeist von Saskia Esken."

Bärbel Bas als neue Frau für Doppelspitze?

Klingbeil ist seit 2021 Parteichef neben Esken, die den Co-Vorsitz seit 2019 innehat. Er gilt als neuer starker Mann in der SPD und wird auch als Finanzminister in einem Kabinett von Friedrich Merz (CDU) gehandelt. In den vergangenen Tagen haben sich unter anderem Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig und der rheinland-pfälzische Regierungschef Alexander Schweitzer für seinen Verbleib an der Parteispitze ausgesprochen. 

Die frühere Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) sagte dem Berliner "Tagesspiegel": "Sollte sich Lars Klingbeil für eine erneute Kandidatur als Parteivorsitzender entscheiden, werde ich das unterstützen", so Bas. Laut SZ wird sie intern als mögliche neue Frau für die bisherige Doppelspitze gehandelt. Sie gilt auch als Anwärterin für das Amt der Arbeits- und Sozialministerin.

Mit Informationen von dpa

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