Autobahn A8 auf drei Fahrspuren viel Verkehrs auch mit Wohnwagen und Wohnmobilen
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Autobahn A8 nahe des Inntal-Dreiecks

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Bund Naturschutz kündigt Klage gegen Ausbau der A8 an

Bund Naturschutz kündigt Klage gegen Ausbau der A8 an

Der Bund Naturschutz will gegen den geplanten Ausbau der A8 klagen. Das hat der Verband heute in Rosenheim bekannt gegeben. Konkret geht es um den Abschnitt zwischen Achenmühle und Bernauer Berg, dessen Ausbau die Regierung von Oberbayern genehmigte.

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Der Bund Naturschutz (BN) will gegen den geplanten Ausbau der A8-Ost zwischen Achenmühle und Bernauer Berg klagen. Das haben die Naturschützer in Rosenheim angekündigt. Die Klage soll am Montag, 15. April, beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht werden. Die Bürgerinitiative "A8 Bürger setzen Grenzen" unterstützt die Klage.

Bund Naturschutz sieht A8-Ausbau als unsinnig an

Diese Klage sei nicht nur entscheidend für weitere geplante Ausbauabschnitte auf der A8, sondern auch für andere Straßenbauprojekte. Das sagten Vertreterinnen und Vertreter des BN und der Bürgerinitiative am Freitag in Rosenheim bei einer Pressekonferenz. Es sei eine "Klimaschutz-Grundsatzklage", ein Präzedenzfall, denn der "unsägliche A8-Ausbau" sei nur ein Beispiel für diverse Projekte aus dem Bundesverkehrswegeplan, die laut Bund Naturschutz als unsinnig und aus der Zeit gefallen gesehen werden können. Durch die Klage solle dies nun überprüft und nach Meinung der Natürschützer behoben werden.

Der gesamte A8-Ausbau ist laut Martin Geilhufe, dem Landesbeauftragten des Bund Naturschutz, das klimaschädlichste bayerische Projekt im Bundesverkehrswegeplan, das noch nicht umgesetzt ist. Gerade im vergangenen halben Jahr hätten Gerichte dem BN jedoch verstärkt Recht gegeben, da der Klimaschutz mittlerweile völlig anders bewertet werden müsse, als beispielsweise noch vor zehn Jahren, so Geilhufe, der wie seine Mitstreiter durchaus Erfolgschancen sieht.

Naturschützer sehen Klimaziele in Gefahr

Der Ausbau der A8 ist ein Vorhaben aus dem Bundesverkehrswegeplan von 2016, erklärt Beate Rutkowski. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des BN und Vorsitzende der Kreisgruppe Traunstein. Seither hätte sich gerade beim Klimaschutz viel geändert. Auch die bayerische Staats- und die Bundesregierung hätten sich neue Klimaziele gesetzt, die erreicht werden müssen. "Wenn wir jetzt Kapazitäten ausbauen, die dann weitere Emissionen verursachen, können wir diese Klimaziele nicht einhalten", so Geilhufe. Damit wären die Ziele der Staatsregierung "krass verfehlt, sogar konterkariert".

Mehr CO2-Ausstoß durch Autobahn-Ausbau

Das Bundesverkehrsministerium geht von einem zusätzlichen Klimagasausstoß von ca. 36.000 Tonnen CO2 pro Jahr für den gesamten Ausbau der A8 aus. Gründe dafür sind unter anderem das höhere Verkehrsaufkommen und der enorme Aufwand in Bau und Betrieb der Autobahn. Der BN geht von noch deutlich höheren Emissionen aus, da viele klimaschädliche Aspekte wie Waldrodungen oder Bodenzerstörungen noch gar nicht eingerechnet sind.

Zusätzlich zum Klima würde auch die Biodiversität stark leiden, führte die Biologin Beate Rutkowski weiter aus. Wälder, Bachtäler und Moore würden von der Autobahn durchschnitten oder müssten ihr weichen. Der Reifenabrieb würde für noch mehr Mikroplastik in den an die A8 angrenzenden Biotopen sorgen.

Naturschützer mit Alternativvorschlag

Bund Naturschutz und die Bürgerinitiative "A8 Bürger setzen Grenzen" fordern alternativ zum geplanten sechsspurigen Ausbau eine Ausbauvariante "4+2", also zwei Fahrspuren in jede Richtung plus jeweils einen Standstreifen. Außerdem solle ein Tempolimit von 120 km/h eingeführt werden. "Dies hätte erheblich geringere Eingriffe in Natur und Landschaft und eine geringere Klimawirkung zur Folge. Die Verbesserung der Verkehrsqualität im Vergleich zum jetzigen Zustand der A8 wäre völlig ausreichend", so Rainer Auer, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Rosenheim. Diese Variante hatte auch der Bundesrechnungshof im Abschnitt Chiemsee–Bundesgrenze zur Senkung von Kosten bevorzugt.

Nach Einreichung der Klage hat der Bund Naturschutz zehn Wochen Zeit, diese zu begründen.

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