Bundespräsident Steinmeier übergibt den Bundesverdienstorden an Julian Wendel
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Bundesverdienstorden für Würzburger E-Rollstuhl-Hockey-Manager

Bundesverdienstorden für Würzburger E-Rollstuhl-Hockey-Manager

Julian Wendel, Manager der Deutschen Nationalmannschaft im E-Rollstuhl-Hockey, ist für sein außergewöhnliches Engagement im Sport ausgezeichnet worden. Der Würzburger bekam vom Bundespräsidenten den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Große Ehre für einen Würzburger: Julian Wendel hat in Berlin aus den Händen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhalten (externer Link). Wendel wurde für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement im Sport ausgezeichnet. Neben Wendel erhielten 16 weitere ehrenamtlich tätige Menschen – darunter auch Ex-Schwimm-Star Franziska van Almsick – im Schloss Bellevue den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Tagesschau-Sprecherin Susanne Daubner hielt die Laudatio für die jeweiligen Preisträgerinnen und Preisträger.

Ein Leben für das Elektro-Rollstuhl-Hockey

Wendel lebt mit einer schweren Form der Spinalen Muskelatrophie. Gleichzeitig ist der 39-Jährige eine treibende Kraft im Elektro-Rollstuhl-Hockey. Er ist Kapitän und Trainer der "Würzburg Ballbusters", Team-Manager der Deutschen Nationalmannschaft und Fachbereichsleiter im Deutschen Rollstuhl-Sportverband.

Zusätzlich engagiert er sich für Inklusion und Barrierefreiheit – unter anderem an der Universität Würzburg und im Netzwerk "No Limits!". In Würzburg setzt er sich im Behindertenbeirat und als Behindertenbeauftragter für eine inklusive Gesellschaft ein.

"Jeder kann Sport treiben"

"Ich freue mich sehr, weil es eine große Ehre ist, vom Bundespräsidenten ausgezeichnet zu werden", sagte Wendel bei dem Festakt und fügte hinzu: "Es ist auch ein Lohn, finde ich, für die jahre- oder jahrzehntelange Arbeit und das Engagement." Wie Wendel meint, gibt es für jeden Menschen mit Behinderung einen Sport. Selbst wenn man die Hände fast nicht bewegen könne, wie es bei ihm der Fall sei, könne man trotzdem Sport treiben.

Weitere Preisträgerinnen aus dem Freistaat

Ebenfalls geehrt wurden Asha Noppeney aus Eckersdorf im Landkreis Bayreuth und Michaela Hofmeister aus Kirchanschöring im Landkreis Traunstein. Asha Noppeney ist beinamputiert. Um die Lage von Menschen mit Beeinträchtigungen und die Situation notleidender Menschen weltweit zu verbessern, nimmt sie regelmäßig an Spendenläufen teil. Neben dem Sammeln von Spenden will sie Menschen mit Beeinträchtigungen Kraft schenken.

Michaela Hofmeister stieg nach dem Ende ihrer aktiven Karriere als ehrenamtliche Trainerin bei der Langlaufabteilung des Sportvereins Oberteisendorf ein. Im Bereich Nachwuchsförderung arbeitet sie eng mit dem Deutschen Skiverband zusammen.

Steinmeier: "Menschen am Rande der Gesellschaft sind selten in Vereinen"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei der Verleihung auf soziale Ungleichheiten in der Vereinsarbeit hingewiesen. "Ausgerechnet die Menschen sind seltener in Vereinen, die es in unserer Gesellschaft ohnehin oft schwerer haben", erklärte er laut Redemanuskript.

Fehlende finanzielle Mittel hinderten sozial benachteiligte Jugendliche häufig daran, Sportangebote wahrzunehmen. Für Menschen mit Beeinträchtigungen mangele es oft an der notwendigen Infrastruktur. Zudem forderte Steinmeier eine gezielte Förderung von Mädchen und Frauen, da weiterhin deutlich mehr Männer im Vereinssport aktiv seien.

Würdigung des Engagements im Breitensport

Alle neun Frauen und acht Männer, die den Bundesverdienstorden erhielten, engagieren sich in herausragender Weise im Breitensport und beim Erhalt von Vereinsstrukturen im ländlichen Raum. Sie leben den Sport als verbindendes Element und fördern Chancengleichheit und Selbstvertrauen. Außerdem setzen sie sich für Teilhabe und Integration, für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen und für die Gleichstellung der Geschlechter im Sport ein.

Die Verleihungsurkunde und das Verdienstkreuz für Julian Wendel
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Die Verleihungsurkunde und das Verdienstkreuz für Julian Wendel

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