Klaus Holetschek bei "jetzt red i" in Großmehring am 8.10.25
Klaus Holetschek bei "jetzt red i" in Großmehring am 8.10.25
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"Ich bin dafür, dass morgen klargemacht wird, dass wir uns verabschieden vom Verbrenner-Aus“, forderte Holetschek bei "jetzt red i".
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"Ich bin dafür, dass morgen klargemacht wird, dass wir uns verabschieden vom Verbrenner-Aus“, forderte Holetschek bei "jetzt red i".

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CSU-Fraktionschef Holetschek fordert Abkehr vom Verbrenner-Aus

CSU-Fraktionschef Holetschek fordert Abkehr vom Verbrenner-Aus

Bei Audi ist der Gewinn im ersten Halbjahr um mehr als ein Drittel eingebrochen. Rund 7.500 Arbeitsplätze sollen bis 2029 abgebaut werden. Bei "jetzt red i" im BR Fernsehen wurde am Abend vor dem Autogipfel auch über Lösungskonzepte diskutiert.

Über dieses Thema berichtet: jetzt red i am .

Andreas Hoch aus Großmehring bei Ingolstadt ist seit mehr als 35 Jahren bei einem Entwicklungsdienstleister für die Autoindustrie tätig. Was ihn und andere Zulieferunternehmen in der Region sorgt, sind der massive Auftragseinbruch und der "mörderische Preiskampf“, wie Andreas Hoch sagte. Bei "jetzt red i“ äußerte er die Befürchtung, dass die Politik kleine und mittelständische Unternehmen komplett vergesse. Er wollte deshalb von Klaus Holetschek, Fraktionschef der CSU im bayerischen Landtag, wissen: "Welche Alternative, welche Perspektive haben Sie für uns in der Dienstleistungsbranche?“

Holetscheks Erwartungen an den Autogipfel

Holetschek nutzte die Frage, um seine Erwartung zum Verbrenner-Aus bis 2035 an den Autogipfel im Kanzleramt am heutigen Donnerstag zu formulieren: "Ich bin dafür, dass morgen klargemacht wird, dass wir uns vom Verbrenner-Aus verabschieden." Man müsse technologieoffen bleiben, Bürokratie abbauen und Steuern senken – und gleichzeitig um jeden Arbeitsplatz kämpfen. Das gelte auch für die bayerische Autoindustrie insgesamt, so Holetschek: "Wir werden dafür kämpfen, dass die Leitökonomie Autoindustrie weiterhin Zukunft in Bayern hat." Dafür werde man alles tun.

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Stephan Protschka (AfD) und Klaus Holetschek (CSU) bei "jetzt red i" im BR Fernsehen
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Diskutierten eine Stunde mit den Bürgern in Großmehring über die deutsche Wirtschaftskrise: Stephan Protschka (AfD) und Klaus Holetschek (CSU)

Diskussion um Wirtschaft und Klimaschutz

Franziska Cehak, Schülerin der 12. Klasse am Katharinen-Gymnasium in Ingolstadt, ging in Widerspruch zu Holetscheks Forderung nach einer Abkehr vom Verbrenner-Aus. Es seien die jungen Menschen, die die Konsequenzen des Klimawandels tragen und die Kosten übernehmen müssten. "Wie haben Sie vor, eine effektive Wirtschaftspolitik mit dem Klimaschutz zu vereinen?“

Bayerischer AfD-Chef Protschka fordert Rückkehr zur Kernkraft

Die Antwort kam von Stephan Protschka, dem Vorsitzenden der bayerischen AfD. In puncto Klimaschutz forderte er eine Rückkehr zur Kernkraft. "Das ist das CO2-Neutralste, was wir haben“, so Protschka. Er habe kein Problem damit gehabt, in der Nähe des - mittlerweile abgeschalteten - Kernkraftwerks Isar II zu wohnen. Mit dem Atomkraftwerk an der tschechischen Grenze jedoch sei es ihm nicht ganz so wohl, weil es dort schon mehrere Vorfälle gegeben habe. Keine Sorge habe er hingegen vor Atommüll. Den Castor dafür könne man, so Protschka wörtlich, "bei ihm im Garten vergraben“.

Zum Video: Stephan Protschka will zurück zur Kernkraft

Stephan Protschka (AfD) bei "jetzt red i" in Großmehring
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Stephan Protschka (AfD) will zurück zur Kernkraft

Protschka zeigt Verständnis für Trump

Auch abseits der Nibelungenhalle in Großmehring konnten Bürger ihre Fragen an Klaus Holetschek und Stephan Protschka stellen. So fragte ein Internetuser, wie sich die AfD zur Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump positioniert. Man müsse das aus zwei Sichtweisen sehen, erklärte Stephan Protschka. Als Bundestagsabgeordnete finde er Trumps Zollpolitik "katastrophal“, denn seine Zölle würden dem freien Handel und der deutschen Wirtschaft schaden. Trotzdem äußerte er auch Verständnis für Trump: "Er muss auf sein Land schauen.“ Diesen Blick auf das eigene Land vermisse er in Deutschland: "Wir müssen auf uns schauen und nicht auf die ganze Welt.“ Deshalb müsse man auch Trumps Zollpolitik akzeptieren, forderte Protschka.

Holetschek: "Alltagsprobleme der Menschen lösen"

Am Ende der Sendung wurde der CSU-Fraktionschef auf den Umgang seiner Partei mit der AfD angesprochen. Für ihn stehe die Brandmauer klar, erklärte Holetschek. Es sei "unterirdisch“, dass Politiker wie Thüringens AfD-Sprecher Björn Höcke auch in der bayerischen AfD protegiert werden würden. Die Strategie gegen die AfD müsse darin bestehen, die Alltagsprobleme der Menschen zu lösen – wie zum Beispiel ein funktionierendes Gesundheitssystem oder eine intakte Infrastruktur. "Das ist unsere Aufgabe und dann wird die AfD auch irgendwann wieder dorthin kommen, wo sie hingehört, nämlich weit, weit unter die Prozente, wo sie jetzt ist“, so die Hoffnung von Klaus Holetschek.

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