Das Trampolin gibt Rollstuhlfahrern das Gefühl, leicht wie eine Feder zu sein
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Sternstundenprojekt Allgäuer Körperbehinderten GmbH
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Dank Sternstunden: Aufs Trampolin mit Rollstuhl oder Kinderwagen

Dank Sternstunden: Aufs Trampolin mit Rollstuhl oder Kinderwagen

In Kempten können auch Rollstuhlfahrer auf dem Trampolin springen. Die Allgäuer Körperbehinderten GmbH in Kempten hat sich das neue Angebot für die Bewohner ihres Internats und der Kurzzeitpflege durch Sternstundenspenden leisten können.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Elias Augen leuchten, wenn er mit seinem Kinderwagen über die Rampe aufs Trampolin geschoben wird. Seine Betreuerin springt, der Kinderwagen fängt an zu hüpfen und der Zehnjährige lacht und freut sich. Das Hüpfen bringt Leichtigkeit in seinen Alltag im Internat der Allgäuer Körperbehinderten GmbH. Seit das Trampolin vor etwa zwei Jahren mit Hilfe von Sternstundenspenden aufgebaut wurde, ist es im Dauereinsatz.

Mit Rollstuhl oder Kinderwagen wird gehüpft

Die Mitarbeiter kamen 2022 auf die Idee, sich um ein solches Trampolin zu bemühen. Es ist für alle rund 140 Bewohner der Einrichtung geeignet, im Internat oder in der Kurzzeitpflege. Denn es lässt sich mit Rollstuhl, mit Kinderwagen und zu Fuß benutzen. Wer mag, kann sich an einem über dem Trampolin hängenden Seil festhalten. Gregor Thannheimer zieht daran beim Springen, damit sein Rollstuhl noch fester auf und ab hüpft. Dann strahlt der 26-Jährige übers ganze Gesicht.

Nicht nur im Sommer im Einsatz

Die Leiterin der Allgäuer Körperbehinderten GmbH Alexandra Regnery sagt: "Bei unseren Kindern ist es so, dass ihnen intensive Reize sehr guttun. Diese Vibration und dieses Hüpfen, das ist etwas, was sie doll spüren, und was ihnen sehr viel Freude bringt." Im Sommer ist es fast täglich im Einsatz und auch im Winter wird es benutzt, wenn es das Wetter zulässt. Manchmal räumen die Mitarbeiter sogar den Schnee weg, weil die Kinder und Jugendlichen aufs Trampolin wollen.

Schwieriger Einbau

Von Sternstunden, der Benefizaktion mit dem Bayerischen Rundfunk, gab es für das Rollstuhltrampolin 9.000 Euro. Der Einbau war schwieriger als gedacht, denn das Trampolin wurde am Stück geliefert und musste in den verwinkelten Garten transportiert werden. Dazu kam zunächst ein großer Bagger zum Einsatz, der allerdings nicht durch den Eingang passte. Also musste ein kleiner Bagger das schwere Trampolin an seinen Platz bringen.

Öffentliche Trampoline sind oft nicht geeignet

Auf manchen öffentlichen Spielplätzen, wie in Niedersonthofen, gibt es ähnliche Trampoline, die oft leider zu klein sind für Rollstuhlfahrer und keine Rampen haben. Laut Hersteller lassen sich die Rampen bei ausreichend großen Trampolinen aber leicht und für nur etwa 1.000 Euro nachrüsten. Alexandra Regnery würde sich freuen, wenn auch Trampoline auf öffentlichen Spielplätzen für Rollstuhlfahrer geeignet wären: "Da kann man Kinder zum Lachen bringen, die vielleicht an dem Tag noch gar nicht gelacht haben, und das ist sehr schön."

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