Das Deutsche Museum in München hat die Glasinstallation verdeckt, die Elon Musk als Visionär würdigte. Seit drei Jahren gab es diese in der Raumfahrt-Ausstellung, sie zeigte "Visionäre aus Vergangenheit und Zukunft". Die Raumfahrtpioniere Max Valier und Hermann Oberth waren dort zum Beispiel zu sehen – und Musk, der mit seinem Raumfahrtkonzern SpaceX schon bald auch zum Mars fliegen will. Bereits Mitte November wurde die Glasfront mit der Tafel aber abgedeckt.
Was sind die Gründe für den Schritt?
Der US-Milliardär und Unternehmer gilt als umstritten – und das nicht erst, seit er bei einer Feier zur Vereidigung von US-Präsident Donald Trump Gesten gezeigt hat, die viele an einen Hitlergruß erinnerten. Kritisiert wird er zum Beispiel auch wegen seines Engagements für die AfD und andere rechte Parteien in Europa.
Auf die Frage nach den genauen Gründen gibt sich das Deutsche Museum vorsichtig zurückhaltend. Man könne an dieser Stelle keine Aktualisierungen oder Kontextualisierungen der schon vor einigen Jahren entstandenen Ausstellungsinhalte vornehmen, teilte ein Sprecher auf BR-Nachfrage mit: "Elon Musk ist deshalb in der Raumfahrt-Ausstellung aktuell nicht mehr zu sehen."
Sprecher: Lebensleistung häufig erst in Rückschau zu beurteilen
Im Übrigen, so der Sprecher weiter, könne es immer problematisch sein, noch lebende Personen an so prominenter Stelle in einer Ausstellung zu würdigen. Eine solche Darstellung könne als unkritische Würdigung verstanden werden. Die Lebensleistung eines Menschen sei aber häufig erst in der Rückschau korrekt zu beurteilen.
Auf der Ausstellungstafel sei auch nur Platz "für ein paar Zeilen Text, was keine umfassende historische Darstellung einer Person oder die Einordnung der Lebensleistung dieser Person erlaubt". Zudem tue man sich an dieser Stelle "aus Gründen der Ausstellungsgestaltung" schwer, schnell auf aktuelle Ereignisse zu reagieren, erklärte der Sprecher: "Der Ausstellungsbereich war mithilfe von hinterleuchteten Glasflächen gestaltet, die Änderungen im Text nur mit hohem Aufwand erlauben."
Ersatz-Exponat geplant
Die gesamte Glasfront wurde also abgedeckt. Der Platz soll aber nicht leer bleiben. An der Stelle soll demnächst ein neues Exponat gezeigt werden. Details dazu wurden noch nicht genannt.
Im Video: Elon Musk irritiert mit möglichem Hitlergruß
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