Mehrere großangelegte Diebeszüge auf Friedhöfen haben in diesem Jahr in Amberg, Vohenstrauß und Wiesau für Entsetzen gesorgt. Die Kriminellen gingen dabei mit brachialer Gewalt vor, verwüsteten Hunderte Gräber. Die Polizei konnte mehrere Tatverdächtige ermitteln.
Ein Tatverdächtiger bereits in U-Haft
Einer der Tatverdächtiger sitzt bereits in Untersuchungshaft. Das teilten die Kripo Weiden und die Kripo Amberg gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Weiden mit. Nach mehreren weiteren Verdächtigen wird weiter gefahndet. Auf die Schliche kam die Polizei den Männern durch Hinweise aus der Bevölkerung und umfangreiche Spurensicherung. Zudem waren Schleierfahnder im Einsatz.
Mit "roher Gewalt" Gräber zerstört
Die Männer haben in Deutschland keinen festen Wohnsitz, so die Polizei. Die Beschuldigten hätten in unterschiedlichen Besetzungen auf den Friedhöfen in Wiesau im Kreis Tirschenreuth, in Vohenstrauß im Oberpfälzer Landkreis Neustadt and der Waldnaab und in Amberg regelrecht "gehaust", wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag in einem Pressegespräch bekannt gaben. "Mit roher Gewalt" und zum Teil mit Brecheisen seien Grabfiguren, Laternen, Schalen und Vasen herausgerissen, abgebrochen und entwendet worden. Die Schadenssumme schätzt die Polizei derzeit auf 236.000 Euro, den Beuteschaden auf eine Summe im fünfstelligen Bereich.
Stadt Amberg finanziert neue Laternen
Auf dem Katharinenfriedhof in Amberg waren besonders die Soldatengräber betroffen, in denen Tote aus den beiden Weltkriegen bestattet sind. Zu Allerheiligen hatte dann die Stadt Amberg zusammen mit der Militärkameradschaft für die Soldatengräber auf dem Friedhof neue Laternen finanziert.
Über 240 Gräber betroffen
Insgesamt seien mehr als 240 Gräber auf den drei Friedhöfen betroffen. Die Täter hätten dabei auch "emotionalen Schaden" angerichtet. Unter anderem seien sie über frische Gräber getrampelt, um sich an Nachbargräbern zu schaffen zu machen. Abgesehen hatten es die Täter laut Polizei rein auf Buntmetall.
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