Am Donnerstagabend gingen erste Meldungen über Drohnensichtungen in der Nähe des Münchner Flughafens ein. Später gab es auch Sichtungen über dem Flughafengelände. Die Deutsche Flugsicherung sperrte daraufhin die Start- und Landebahnen. Der Flugbetrieb ist mittlerweile wieder aufgenommen. Das ist bisher bekannt:
Was waren es für Drohnen?
Laut Polizeiangaben handelte es sich um unbemannte Fluggeräte. Wie viele gesichtet wurden und von welcher Bauart sie waren, ließ sich nach Polizeiangaben bis jetzt nicht feststellen. Sowohl Landes- als auch Bundespolizei haben die Ermittlungen aufgenommen, so die Auskunft beider Polizeibehörden auf BR-Anfrage.
Ging von den Drohnen Gefahr aus?
Noch ist nicht bestätigt, ob eine konkrete Gefahr für den Flugverkehr bestand oder ob es sich um vereinzelte Sichtungen ohne unmittelbare Bedrohung handelte.
Gibt es einen Zusammenhang zu den Drohnenvorfällen in Dänemark?
Ob es eine Verbindung zwischen den Drohnensichtungen in München, Schleswig-Holstein oder Dänemark gibt, ist nicht klar. In Dänemark kam es zuletzt mehrfach zu Störungen des Luftverkehrs durch Drohnen. Auch im benachbarten norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein wurden vergangene Woche Drohnen über kritischer Infrastruktur gesichtet; die Staatsanwaltschaft ermittelt. Laut Deutscher Flugsicherung haben Drohnenstörungen in Deutschland 2025 stark zugenommen (144 Fälle bis Ende August, im Vorjahr 113, 2023 noch 99).
Ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums bestätigt auf BR24-Anfrage, dass auch im Freistaat Drohnensichtungen "im Bereich von Kasernen, Flughäfen und Einrichtungen der kritischen Infrastruktur" zugenommen haben.
Was waren die unmittelbaren Auswirkungen am Flughafen München?
Insgesamt 32 Flüge waren betroffen. 17 Flüge wurden gestrichen, 15 Flüge mussten nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet werden.
Rund 3.000 Reisende waren von den Einschränkungen betroffen. Hunderte mussten die Nacht auf in den Terminals bereitgestellten Feldbetten verbringen. Andere sollten in Hotels untergebracht werden. Der Flughafen stellte Decken, Getränke und Snacks bereit.
Wie hat die Flughafensicherheit auf den Drohnenvorfall reagiert?
Die Polizei (Bundes- und Landespolizei) durchsuchte Gelände und Luftraum, auch mit Polizeihubschrauber – ohne Erfolg. Der Flugbetrieb wurde am frühen Freitagmorgen wieder aufgenommen. Unklar bleibt, ob am Flughafen München derzeit Systeme zur Drohnendetektion im Einsatz sind oder ob lediglich auf Sichtmeldungen reagiert wurde.
Mit Informationen von dpa.
Im Video: Gespräch mit BR-Reporter Moritz Batscheider zur Lage am Flughafen München
Nach dem Drohnenalarm am Münchner Flughafen schildert BR-Reporter Moritz Batscheider, wie sich die Situation normalisiert hat.
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