In Bayern gibt es auch nach den Weihnachtsfeiertagen vielerorts ruhiges Winterwetter. Wo es im Freistaat am zweiten Weihnachtsfeiertag dank des Hochdruckgebiets "Günther" sonnig war, werde es auch in den nächsten Tagen voraussichtlich sonnig bleiben, sagt Jens Kühne, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Bayern. Wo Nebel herrschte, dürfte das ebenfalls vorerst weiter so sein.
Silvester in Bayern: Ruhiges Wetter, teils sehr kalt
Die aktuelle Berechnung zeige für Silvester in ganz Bayern eher ruhiges Wetter – wenngleich es im Süden eher sonnig und im Norden sowie an der Donau eher bedeckt bleibe, erläuterte Kühne weiter.
Im Norden Bayerns gibt es zum Jahreswechsel demnach wahrscheinlich keine Minusgrade. Für den Süden sagen die Meteorologen hingegen frostiges Wetter mit Temperaturen zwischen minus zwei und minus acht Grad in den Nächten voraus.
Weiße Landschaften in höheren Lagen – teils Lawinengefahr
Neuschnee wird es wohl bis zum neuen Jahr nicht geben. "Das ist praktisch ausgeschlossen", sagte Kühne. Immerhin hat sich der Schnee wenigstens an den Alpen bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag gehalten. Dort hatte es an Heiligabend ab 600 Metern - rechtzeitig vor dem Ansturm von Urlaubern und Wintersportlern - kräftig geschneit. Teils fielen mehr als 20 Zentimeter Neuschnee. Auch in den höheren Lagen von Frankenwald, Fichtelgebirge und Bayerischem Wald zeigt sich die Landschaft derzeit weiß.
Der Lawinenwarndienst Bayern meldet auch am zweiten Weihnachtsfeiertag oberhalb der Waldgrenze erhebliche Lawinengefahr, das bedeutet Stufe drei von fünf. Unterhalb der Waldgrenze herrschte Stufe zwei und damit mäßige Gefahr.
Unterschiedliche Bedingungen für Wintersportler
Unterschiedliche Bedingungen für Skifahrer auch im Bayerischen und Oberpfälzer Wald: Während in größeren Skigebieten Wintersport gut möglich ist, sind in kleineren Skiorten die Schneedecken eher dünn. Über den Jahreswechsel wird sich daran nicht viel ändern.
Gute Bedingungen meldet der Arber (Lkr. Regen). Hier sind fast alle Lifte in Betrieb und die meisten Pisten befahrbar. Ein Sprecher der Bergbahnen sagte dem BR, dass nach dem "sehr guten Saisonstart" auch in den nächsten Tagen das Skifahren bei 60 bis 85 cm Schnee sehr gut möglich sei. Ähnlich gute Verhältnisse melden auch die Skigebiete in Mitterdorf (Lkr. Freyung-Grafenau) und in Hochficht an der deutsch-österreichischen Grenze. "Wenn keine Regenfront kommt, werden die Skisportler auch die nächsten Ferientage gute Pisten vorfinden“, heißt es von Liftbetreibern in Mitterdorf.
In kleineren Skiorten wie am Brotjacklriegel (Lkr. Freyung-Grafenau) oder in St. Englmar (Lkr. Straubing) ist die Schneedecke dagegen eher dünn. Nur vereinzelt haben Lifte geöffnet. Die Lifte am Geisskopf (Lkr. Regen) sind gänzlich außer Betrieb.
Schlechte Wintersportbedingungen im Oberpfälzer Wald
Auch in der Oberpfalz ist alpines Skifahren eher schlecht möglich. Am Hohen Bogen im Landkreis Cham beispielsweise sind die Pisten geschlossen, die Sesselbahn jedoch für Fußgänger in Betrieb. Auch in Voithenberg oder Riedelstein wartet man noch auf Neuschnee. Eine gute Alternative für Feriengäste sei das Wandern, heißt es einigen Gemeinden. "Ein bisschen Winterwunderland haben wir hier schon", meint eine Sprecherin.
Alpinsportlern und Langläufern wird empfohlen, sich auf den jeweiligen Homepages über geöffnete Pisten und gespurte Loipen zu informieren. Im Skilanglaufzentrum Silberhütte in Bärnau (Lkr. Tirschenreuth) sind beispielsweise zwei der 14 möglichen Runden „bedingt befahrbar“. In Mauth-Finsterau (Lkr. Freyung-Grafenau) sind sechs von zwölf Loipen präpariert.
Schnee in tieferen Lagen wieder weggeschmolzen
In den meisten tieferen Lagen ist die – sofern überhaupt vorhanden – dünne weiße Decke von Weihnachten dagegen wieder weggetaut. In München waren Dächer und Parks an Heiligabend leicht überzuckert.
Allerdings ist weiße Weihnacht laut Kühne in München ohnehin nicht die Regel. Die Wahrscheinlichkeit dafür habe durch den Klimawandel in den vergangenen 30 Jahren um rund 30 Prozent abgenommen. Auch früher habe es an den Weihnachtsfeiertagen häufig Tauwetter gegeben, betonte der Meteorologe.
Ruhige Lage auf Bayerns Straßen
Auf den Straßen ging es am auch am zweiten Weihnachtsfeiertag ruhig zu – der ADAC hatte verstärkten Verkehr erwartet. Größere Staus blieben jedoch zunächst aus. Viele Menschen starten gewöhnlich nach Weihnachten in den Winterurlaub oder fahren von Familienbesuchen nach Hause.
Mit Informationen von dpa
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