Surferin an der Dianabadschwelle in München
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Surferin hinter dem Zaun an der Dianabadschwelle in München.
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Surferin hinter dem Zaun an der Dianabadschwelle in München.

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"Ein bisschen Kalifornien": Weitere legale Surfwelle in München

"Ein bisschen Kalifornien": Weitere legale Surfwelle in München

Gute Nachrichten für die Surfer in München: Allerspätestens nächstes Jahr können sie auch an der Dianabadschwelle im Englischen Garten legal surfen. Möglich macht das ein Grundstückstausch – nach dem Vorbild der legendären Eisbachwelle.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Seit gut zwei Wochen darf man auf der Eisbachwelle im Englischen Garten in München wieder surfen. Nach dem Tod einer jungen Frau war die Welle wochenlang gesperrt gewesen. Nun haben Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bei einem Ortstermin bekannt gegeben, dass künftig auch das Surfen an der kleineren und weniger gefährlichen Dianabadschwelle offiziell möglich sein soll.

Pop-up-Strand an der Dianabadschwelle

Die Surfer im Englischen Garten blickten am Mittwoch fast etwas ungläubig auf das Ufer an der Dianabadschwelle. Heller Sand war daneben dem Eisbach aufgeschüttet worden. Beachfeeling mitten in München, und bald dürfen sie an der Stelle auch ganz legal auf der Welle reiten – genauso wie an der größeren Eisbachwelle. "Saugut" fühle sich das an, findet ein junger Mann.

Erst einmal dient der kleine Pop-up-Strand samt einiger Surfer auf dem Bach freilich als Kulisse für den Ministerpräsidenten, der mit dem Münchner OB hierhergekommen ist, um die Neuigkeit persönlich zu verkünden. Es geht um einen Grundstückstausch, der einen ordentlichen Zugang zur Dianabadschwelle ermöglichen soll. Bisher gibt es so etwas nicht.

Surfen auf eigene Gefahr und mit Regeln

Denn auf der einen Uferseite hat eine private Eigentümergemeinschaft ihren Zaun mittlerweile fast bis ans Wasser versetzt, sodass Surfer auf diesem Weg nur noch schwer auf die Welle kommen. Auf der anderen Seite hat die Schlösser- und Seenverwaltung schon vor Jahren einen Zaun angebracht. Die Fläche dort gehört dem Freistaat, der sie jetzt aber durch besagten Tausch der Stadt überlassen will.

So wurde es vor rund 15 Jahren auch im Fall der großen Eisbachwelle gehandhabt. Wie dort will die Stadt dann das Surfen auf eigene Gefahr erlauben. Natürlich würden dann auch dort die gleichen Vorschriften wie an der großen Welle gelten, betont OB Reiter: "Wir müssen es so sicher wie möglich machen". Nach dem Tod einer Surferin im April gilt: Surfen nur zwischen 5.30 und 22 Uhr, nur mit Begleitung und nur mit selbst öffnender Sicherheitsleine ("Leash").

Söder spricht von "Surfer-Hotspot in Deutschland"

Was die Stadt im Tausch für die gut 1.300 Quadratmeter an der Dianabadschwelle ihrerseits dem Freistaat gibt, das wird noch ausgehandelt. Allerspätestens nächsten Sommer soll aber alles in trockenen Tüchern und München dann mit den Wellen im Englischen Garten "absoluter Surfer-Hotspot in Deutschland" sein, wie Ministerpräsident Söder es formulierte. Für ihn sei die bayerische Landeshauptstadt auch "so ein bisschen das Kalifornien von Deutschland".

Ideen für Olympia in München

Genau genommen wird die Stadt dann sogar drei Surfwellen haben, wenn man die Flusswelle an der Isar-Floßlände Maria Einsiedel auch noch dazu rechnet.

Die Interessengemeinschaft Surfen in München hätte freilich noch mehr Ideen, sagt Mathias Schmidt. Er leitet dort eine Arbeitsgruppe, die sich über neue Surf-Wellen in München Gedanken macht. Diese reichen von einer stehenden Welle an der Marienklause im Süden der Stadt bis hin Plänen mit Unterwasserdrohnentechnologie im Mittleren Isar-Kanal. Dort könnte man dann "eine Welle wie im Meer machen", schwärmt Schmidt: "Wäre ja für Olympia eine super Idee". Aber das ist dann wieder eine andere Geschichte.

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