Die Eisbachwelle ist von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wieder zum Surfen freigegeben worden. Das gab die Stadt am Freitagvormittag schriftlich bekannt. In der Meldung der Stadt heißt es wörtlich: "Gute Nachrichten für alle Surferinnen und Surfer: Sie können ab sofort wieder auf der Eisbachwelle surfen."
Weiter heißt es in der Meldung: "Nachdem die Staatsanwaltschaft am Montag, 23.06.2025, die Ermittlungen zum tödlichen Surf-Unfall an der Eisbachwelle abgeschlossen hat, hat Oberbürgermeister Dieter Reiter die Welle nun mit ein paar neuen Regeln wieder freigegeben." Eine strafrechtliche Verantwortung der Stadt sah die Staatsanwaltschaft nicht.
Neue Regeln für mehr Sicherheit auf der Welle
Nach den neuen Regeln ist Surfen nur noch erfahrenen und fitten Wellenreitern in Begleitung erlaubt – zwischen 5.30 bis 22.00 Uhr, um Rettungseinsätze bei Dunkelheit zu vermeiden. Außerdem müssen Surfer eine selbst öffnende Leine ("Leash") für ihre Bretter verwenden. Dies soll verhindern, dass Surfer im Gefahrenfall unter Wasser geraten, weil sie sich nicht von ihrem Brett lösen können – wie es bei dem Unglück der Fall war.
Münchner Surfercommunity überrascht über schnelle Öffnung
Reiter betonte, die Regeln seien in enger Abstimmung mit der Vertretung der Surferinnen und Surfer Münchens (IGSM) erarbeitet worden. "Sie sollen das Surfen so sicher wie möglich machen", sagte der SPD-Politiker. "In diesem Sinne: Viel Spaß auf der Welle und passt auf euch auf!"
Maximilian Malsy-Mink, Surfer und Mitinitiator eines offenen Briefes an Reiter, reagierte erstaunt: "Ich bin überrascht, dass es so schnell ging." Er selbst wolle am Freitagabend wieder loslegen. "Ich denke, wenn die Nachricht sich verbreitet, dass es innerhalb einer Stunde voll sein wird. Die Leute warten ja alle drauf." Inzwischen surfen wieder viele auf der wochenlang gesperrten Welle.
33-Jährige war beim Nacht-Surfen untergegangen
In der Nacht zum 17. April war eine 33-Jährige mit ihrem Lebensgefährten – beide laut Staatsanwaltschaft geübte Surfer – zum Surfen bei Scheinwerferlicht an die Welle am Englischen Garten gekommen. Gegen 23.30 Uhr hörte der Lebensgefährte plötzlich Hilfeschreie und sah, wie seine Freundin samt Brett unter der Wasseroberfläche verschwand. Während der Mann bei starker Strömung erfolglos versuchte, die Frau zu retten, riefen Passanten die Feuerwehr.
Erst speziell ausgebildete Rettungskräfte konnten die 33-Jährige aus den Fluten ziehen. Die Frau kam in lebensbedrohlichem Zustand ins Krankenhaus, wo sie etwa eine Woche später starb.
Mit Informationen von dpa.
BR24 live: Surfen auf der Münchner Eisbachwelle wieder erlaubt
Surfer auf der Eisbachwelle.
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