Tausende Menschen demonstrieren in allen Teilen Bayerns auch an diesem Wochenende für Demokratie und gegen Rechtsextremismus.
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Demo in Neumarkt in der Oberpfalz

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Erneut zahlreiche Demos gegen Rechtsextremismus in Bayern

Erneut zahlreiche Demos gegen Rechtsextremismus in Bayern

Tausende Menschen demonstrierten in allen Teilen Bayerns auch an diesem Wochenende für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. In zahlreichen Städten fanden Kundgebungen statt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

In ganz Bayern zog es am Wochenende wieder Menschen auf die Straße, um für die Demokratie zu demonstrieren und ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Bereits am vergangenen Wochenende waren bei Demos nach offiziellen Zahlen 910.000 Teilnehmer gewesen.

In ganz Bayern Demos gegen Rechtsextremismus

Viele Aktionen fanden am Samstagvormittag statt, zum Beispiel in Sonthofen und Lindau mit jeweils rund 2.000 Teilnehmenden. In Schwabach schlossen sich nach Polizeiangaben mehr als 5.000 Bürgerinnen und Bürger einem Demonstrationszug an. In Neumarkt in der Oberpfalz versammelten sich rund 1.500 Menschen unter dem Motto "Schweigen reicht nicht mehr – Aktiv werden gegen rechts". In Ingolstadt kamen laut Polizei rund 6.000 Menschen zusammen – die Demo unter dem Motto "Gemeinsam gegen rechts" wird hier vom Aktionsbündnis "Ingolstadt ist bunt" veranstaltet. Insgesamt beteiligen sich etwa 50 Organisationen und alle Parteien des Stadtrats außer der AfD.

Auch in Landsberg, Füssen, Burghausen, Dillingen und Regensburg wurde demonstriert. In Schweinfurt kamen laut Polizei 6.500 Demonstranten zu der Kundgebung unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt", organisiert vom Bündnis "Schweinfurt ist bunt" auf den Marktplatz.

Demonstrationen ohne Zwischenfälle

Am Nachmittag ging es weiter mit Demos, unter anderem in Straubing, Memmingen, Aichach, Aschaffenburg und Kitzingen – hier organisiert von einer Gruppe Schülerinnen und Schüler. In Regen versammelten sich rund 800 Menschen. In Passau hatte das Bündnis für Demokratie und Vielfalt, ein Zusammenschluss aus verschiedenen Gruppen und Vereinen, zu einer Kundgebung aufgerufen - rund 6.000 Menschen kamen. "Die größte Demo, das breiteste Bündnis, das je in Passau stattgefunden hat", so Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD). In Hof stieß die "Demo gegen Rechts" auf wesentlich größere Resonanz als ursprünglich erwartet. Nach Angaben der Polizei demonstrierten rund 6.000 Menschen in der Fußgängerzone. Die Initiatoren der Veranstaltung – die Grüne Jugend Hof und Fridays for Future – hatten mit 1.000 Teilnehmenden gerechnet.

Die bayernweiten Versammlungen verliefen laut Polizei zufolge friedlich und ohne Zwischenfälle. In Schweinfurt kam es aufgrund der vielen Demonstrierenden zeitweise zu Beeinträchtigungen des Verkehrs.

Demo in Neumarkt / Oberpfalz
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Demo in Neumarkt / Oberpfalz

Demo-Auftakt am Freitagabend

Bereits am Freitagabend waren etwa 6.000 Menschen in Fürth zusammengekommen. Die Protestaktion wurde vom Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus organisiert, unterstützt wurde sie auch etwa vom Fußball-Zweitligisten Greuther Fürth und dem Fürther Stadttheater. Auf der Rednerliste standen außerdem Vertreter von Kirchen und Gewerkschaften und Politik.

Ebenfalls bereits am Freitag folgten rund 250 Menschen in Karlstadt dem Aufruf zu einer Mahnwache anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Verschiedene Redner forderten auch angesichts der rechten Umtriebe eine "klare, wachsame und kritische Haltung, um gemeinsam gegen Hass und Diskriminierung einzutreten" – so der Karlstadter Bürgermeister Michael Hombach.

Deutschlandweit Aktionen für die Demokratie

Am Sonntag waren noch weitere Demos gegen Rechtsextremismus geplant, zum Beispiel in Mainburg, Obernburg, Lindenberg, Dachau, Friedberg, Memmingen, Aichach, Ebersberg, und Pegnitz.

In ganz Deutschland gingen an diesem Wochenende wieder Menschen für die Demokratie auf die Straße: Zehntausende versammelten sich unter anderem in Düsseldorf, Kiel, Osnabrück, Stuttgart und Mannheim.

Auslöser für die bundesweiten Proteste sind die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv (externer Link) über ein Treffen von radikalen Rechten am 25. November, an dem AfD-Politiker sowie Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten.

Im Video: Interview mit Protestforscher Leistner

Im Video: Interview mit Protestforscher Alexander Leistner
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